Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 11.02.2019

Beförderung von Menschen mit Behinderung ist eine öffentliche Aufgabe - PRO BAHN fordert klare & einfache Transportmöglichkeiten

Menschen haben ein Recht komplikationslose Beförderung mit Bahnen und Bussen. Die jüngsten Streitigkeiten zwischen DB und anderen Bahnen bauen neue Hürden auf.

Berln(pb)

Der öffentliche Verkehr auf Straße und Schiene muss allen Teilen der Bevölkerung offen stehen. Das gilt ohne Ausnahme auch für Menschen mit Behinderung, zumal sie häufig keine Alternative haben. Je nach Behinderung benötigen sie bestimmte Zusatzeinrichtungen, sei es Blindenleitstreifen, Rampen, Fahrstühle usw.. Diese werden von der Allgemeinheit finanziert und bereitgestellt.

Des Weiteren benötigen viele Menschen mit Behinderung auch organisatorischen Hilfen und Unterstützung, wenn sie Bus- und Bahnfahren. Dazu gehören Hilfen beim Umsteigen oder beim Ein-steigen in den Zug. Die öffentliche Hand hat diese Dienstleistung bisher der DB aufs Auge gedrückt, ohne dafür die Geldmittel mit zu geben. Gleichzeitig soll die DB - nach politischem Willen - wie ein Wirtschaftsunternehmen funktionieren und sich im Wettbewerb behaupten. Wie diese eierlegende Wollmilchsau funktionieren soll, sagen Politiker nicht.

Wenn Menschen mit Behinderung jetzt mobiler werden und mehr die Bahn nutzen, freut das uns alle. D.h. aber auch, dass für die Organisation dieser Fahrten mehr Geld in die Hand genommen werden muss. Im Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern sieht die Deutsche Bahn sich nicht mehr in der Lage dazu, diese Dienste kostenlos für ihre Konkurrenten zu leisten. Wirtschaftlich ist das nachvollziehbar, für die Reisenden mit Behinderung ist das eine Katastrophe.

Wir erwarten:
•Die Politik muss einheitliche Regeln vorgeben
•Es müssen alle Bahnen an den Kosten beteiligt werden oder der Steuerzahler zahlt, schließlich ist es eine gesellschaftliche Aufgabe
•Der notwendige Service darf nicht an den Finanzen scheitern


Wichtig ist, dass der Mobilitätsservice sofort wieder voll umfänglich für allen Reisenden mit Behin-derung in allen Zügen zur Verfügung steht und dass deren Finanzierung sichergestellt ist, sei es durch öffentliche Gelder oder durch eine verpflichtende Abgabe aller Marktteilnehmer. Sonntagsre-den brauchen diese Reisende nicht, sondern sofortiges Handeln.


Über den Fahrgastverband PRO BAHN

Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN hat rund 4.000 Mitglieder und vertritt die Interessen der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Er arbeitet ehrenamtlich, ist in zahlreichen Gremien aktiv und wirkt sowohl auf Politiker und Behörden als auch auf Verkehrsunternehmen ein, um einen attraktiveren und besseren öffentlichen Personenverkehr zu erreichen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN arbeitet ehrenamtlich im Interesse der Fahrgäste. Die Mitglieder „erfahren“ tagtäglich den öffentlichen Verkehr (ÖV) auf Schiene und Straße. Aus diesen Erfahrungen heraus lobt und kritisiert der Verband Akteure und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch sachliche Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a.m. Detaillierte Informationen finden Sie unter pro-bahn.de

Rückfragen bitte an
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 37 84, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
oder Detlef Neuß, Bundesvorsitzender, Tel.: +49 170 5853246, E-Mail: neuss@probahn-nrw.de
v.i.S.d.P.: Karl-Peter Naumann

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