Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 08.11.2018

Ankündigungen beim Potentiellen Bedarf lassen hoffen

Jetzt: Details kommunizieren, Elektrifizierungsprogramm aufsetzen, Integriert planen

Berlin (pb)

Der Fahrgastverband PRO BAHN ist von der Anzahl der in den Vordringlichen Bedarf aufgenommenen Schienenprojekte positiv überrascht. Für eine angemessene Bewertung der Projekte durch die Fachöffentlichkeit bedarf es nun der zügigen Bekanntgabe von Details. Das angekündigte Elektrifizierungsprogramm muss endlich konkretisiert werden und zukünftig müssen im Rahmen des Deutschland-Takts alle Verkehre auf der Schiene gemeinsam geplant und bewertet werden.

Eine ziemlich lange Liste hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dabeigehabt. Alles Projekte, die vom Potentiellen Bedarf in den Vordringlichen aufsteigen. Mehr als die Fahrgastvertreter vorher erwartet hatten. „Zusätzlich zu den im Wahlkampf schon durchgesickerten Projekten hatten wir eigentlich angenommen, dass man den Rest an einer Hand abzählen kann und am Schluss noch Finger übrighat“, kommentiert Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN. Zur Bewertung fehlen aber noch Details. Bisher sind lediglich die Folien der gestrigen Präsentation online, die nur sehr grobe Informationen enthalten. „Unter Projekten wie ‚Fernbahntunnel Frankfurt‘, kann man sich sehr viel vorstellen. Zur Bewertung braucht man klarere Infos. Da muss das Ministerium mal liefern“, fordert Iffländer. Bisher ist auf der Website www.bvwp-projekte.de aber nur der alte Stand zu finden.

Mehrere Projekte wurden zunächst abgelehnt, aber als Kandidaten für das Elektrifizierungsprogramm des Bundes eingestuft. Zu diesem fehlen bisher die wichtigsten Infos. „Es ist nicht klar, wann das Programm kommt, wie viel Geld eingebracht werden soll und welche Aufnahmekriterien es an die Projekte stellt“, beklagt Osteuropareferentin Anja Schmotz. „Für die Strecken nach Görlitz ist es reichlich peinlich. Polen elektrifiziert derzeit bis zur Staatsgrenze, in Deutschland hat man noch keinen klaren Plan, wie es weitergehen soll - nicht mal für das kleine Stück in den Görlitzer Bahnhof.

Was die Fahrgastvertreter bereits am ersten Entwurf des Bundesverkehrswegeplans kritisiert haben, wurde leider nur bei den Knotenprojekten Hamburg und Frankfurt behoben: Die Trennung in der Bewertung zwischen Fern- und Güterverkehr und dem Nahverkehr, für dessen Infrastruktur der Bund sich außerhalb der Knoten nicht zuständig fühlt. Viele der abgelehnten Projekte bringen ihren Effekt gerade für den Regionalverkehr, gerade auch grenzüberschreitend. „Dieser Webfehler des BVWP 2030 ist im Rahmen der Planungen zum Deutschland-Takt zu korrigieren“, fordert Iffländer.

Über den Fahrgastverband PRO BAHN

Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN hat rund 4.000 Mitglieder und vertritt die Interessen der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Er arbeitet ehrenamtlich, ist in zahlreichen Gremien aktiv und wirkt sowohl auf Politiker und Behörden als auch auf Verkehrsunternehmen ein, um einen attraktiveren und besseren öffentlichen Personenverkehr zu erreichen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN arbeitet ehrenamtlich im Interesse der Fahrgäste. Die Mitglieder „erfahren“ tagtäglich den öffentlichen Verkehr (ÖV) auf Schiene und Straße. Aus diesen Erfahrungen heraus lobt und kritisiert der Verband Akteure und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch sachliche Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a.m. Detaillierte Informationen finden Sie unter pro-bahn.de

Rückfragen bitte an
Lukas Iffländer, Fahrgastverband PRO BAHN, stv. Bundesvorsitzender, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 37 84, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer

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