Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 28.03.2018

Bahnreisen dürfen kein Stückwerk werden

Uneinigkeiten zwischen Unternehmen beim Vertrieb nicht auf Rücken der Fahrgäste austragen

Berlin (pb)

Nachdem sich Deutsche Bahn und die Österreichischen Bundesbahnen nicht auf eine Beibehaltung des gemeinsamen, durchgehenden Tarifs im Nachtreiseverkehr einigen konnten, bekommen Fahrgäste ab Juni keine durchgehenden Fahrkarten. Dadurch entfallen viele Fahrgastrechte. Für den Fahrgastverband PRO BAHN ist dies ein nicht akzeptabler Rückschritt. Auch wenn die Unternehmen sich kulant zeigen wollen, ist die Politik aufgefordert, den Fahrgästen eine verlässliche Lösung zu schaffen und in die Fahrgastrechte aufzunehmen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN ist entsetzt darüber, dass die Kunden zunehmend mehr als eine Fahrkarte für eine Reise benötigen, international wie national. Ab 10.6. gibt es innerdeutsch - wenn der Nachtzug benutzt wird - ein ganzes Fahrkartenbündel von bis zu drei einzelnen Tickets. Dies ist nicht nur umständlich, es schränkt auch die Fahrgastrechte bei Verspätungen deutlich ein, indem nur die einzelnen Verspätungen der jeweiligen Züge gelten und der Fahrgast beim einem Anschlussverlust in die Röhre schaut.

Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN stellt fest: „Solche Verkaufsmethoden widersprechen den Forderungen des europäischen Parlaments zu den Fahrgastrechten, wo eine durchgehende Fahrkarte gefordert wird. Es darf nicht sein, dass Reisende bei Verspätungen ohne Rechte unterwegs stranden.“

Forderungen unserer Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz an die DB dies zu ändern sind scheinheilig, denn die Politik hat es in der Hand, durchgehende Fahrkarten vorzuschreiben, damit Reisende nicht im Stich gelassen werden. Das gilt nicht nur für Bahnreisende, sondern auch für Flug- und Busreisende. „Es besteht dringender Handlungsbedarf! Hier hat Frau Bundesministerin Dr. Barley Gelegenheit sich und die deutsche Regierung positiv herauszustellen. Gerade in der gegenwärtig laufenden Überarbeitung der Fahrgastrechte in Europa, wäre ein starkes und klares Engagement von Deutschland zugunsten der Verbraucher wichtig,“ ergänzt der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands PRO BAHN, Karl-Peter Naumann.

Der Fahrgastverband PRO BAHN erwartet bis dahin, dass die Bahnunternehmen sich kulant zeigen und so verfahren, als würde es sich um durchgehende Fahrkarten handeln. „Noch besser wäre es, wenn DB und ÖBB doch noch eine Lösung für ein durchgängiges Ticket im Nachtreiseverkehr finden würden,“ appelliert Iffländer.

Über den Fahrgastverband PRO BAHN

Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN hat rund 4.000 Mitglieder und vertritt die Interessen der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Er arbeitet ehrenamtlich, ist in zahlreichen Gremien aktiv und wirkt sowohl auf Politiker und Behörden als auch auf Verkehrsunternehmen ein, um einen attraktiveren und besseren öffentlichen Personenverkehr zu erreichen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN arbeitet ehrenamtlich im Interesse der Fahrgäste. Die Mitglieder „erfahren“ tagtäglich den öffentlichen Verkehr (ÖV) auf Schiene und Straße. Aus diesen Erfahrungen heraus lobt und kritisiert der Verband Akteure und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch sachliche Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a.m. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.pro-bahn.de

Eine PDF-Version dieser Medienmitteilung finden Sie hier.

Rückfragen bitte an
Lukas Iffländer, stv. Bundesvorsitzender, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 37 84, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer

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