PRO BAHN Zeitung 80: November 1999 - Januar 2000

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Aus dem Inhalt

Nachhaltige Stadtentwicklung und Öffentlicher Verkehr

(von Dieter Apel)

Sind weitere Investitionen und Betriebszuschüsse für den Öffentlichen Verkehr noch zu rechtfertigen? Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, daß die autogerechte Stadt Verkehrsprobleme nicht lösen kann, weil sie sie selbst verursacht. Nachhaltig, also dauerhaft wirtschaftlich und ökologisch vertretbar ist nur die konsequente Entwicklung des Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehrs.

Preise sinken nicht endlos

Erfahrungen und Lehren aus der Ausschreibung des öffentlichen Personennahverkehrs in Dänemark.
(von Jörgen Hammer)

Ausschreibungen des öffentlichen Personennahverkehrs führen nur vorübergehend zu sinkenden Preisen. Viele Unternehmen scheiden aus dem Markt aus, so daß die Preise wieder anziehen und mit einer sorgfältigen Gestaltung der Ausschreibungen dafür gesorgt werden muß, daß eine genügende Anzahl von Unternehmen am Markt tätig bleibt, damit kein Monopol entsteht. Das sind die Erfahrungen mit Ausschreibungen in Dänemark.

Verspätungsschäden und ihr Ersatz nach Europäischem Recht: Ende eines Trauerspiels?

(von Ansgar Staudinger)

Die DB AG darf sich bei fest gebuchten Bahnfahrten nicht mehr von den Folgeschäden vollständig freizeichnen. Das fordert eine Richtlinie der Europäischen Union. Die Bundesregierung hätte bereits 1994 das deutsche Recht den EU-Vorschriften anpassen müssen. Jetzt haben die Richter das Wort. Lesen Sie dazu eine ausführliche Darstellung.

Der Neue Bahnhof mit viel Kommerz

(von Erich Preuß)

"Einst waren Bahnhöfe das Tor zur Welt. Noch heute zeugen die repräsentativen Bahnhofsbauten in vielen Großstädten von Stellenwert und Attraktivität der Eisenbahn in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Flächenaufteilung und Angebot orientierten sich ganz an den Bedürfnissen der Reisenden und ermöglichten einen bequemen Zugang zum Zug." Man muß dem Verfasser recht geben. 1997 schrieb er dies in den Unterlagen, die die Deutsche Bahn AG an die Medien verschickte. Doch mit den Jahren ging von diesen Postulaten viel verloren, besonders seit 1994, als im Zusammenhang mit der sogenannten Bahnreform die Bahn in viele Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften aufgeteilt wurde. Seitdem ist für die Empfangsgebäude nur noch der Geschäftsbereich Personenbahnhöfe zuständig, der seit 1. Januar 1999 Station & Service genannt wird.

Doch ein Sieg der Vernunft?

Die Empfehlung für den Erhalt der U-Bahn wurde geheimgehalten

Als die letzte Ausgabe der PRO BAHN Zeitung von einem Gutachten zur Situation des Außenastes der Hamburger U-Bahn von Volksdorf bzw. Buchenkamp nach Großhansdorf berichtete, stand uns das Gutachten nicht zur Verfügung, weil es unter Verschluß gehalten wurde. Daher hielten wir es für aussichtslos, beim HVV (Hamburger Verkehrsverbund) oder dem Kreis Stormarn um Einsicht in den Text nachzusuchen. So stützte sich der Artikel 'Niederlage der Vernunft?' in der letzten Ausgabe der PRO BAHN Zeitung auch auf Sekundärinformationen - freilich auf solche aus 'gewöhnlich gut informierten Kreisen'. - Nach Erscheinen des Artikels und einem klärenden Gespräch stellte uns der Kreis Stormarn das Gutachten zur Verfügung. Auf dieser Grundlage können wir nunmehr ein Mißverständnis klären und zwei Informationsfehler korrigieren.

Ferienbusse statt Schulbusse

Bornholm: Vorbild für Ferien im Umweltverbund
(von Rainer Engel)

Die dänische Ostseeinsel Bornholm ist ein Ferienparadies mit eigener Prägung. Fahrräder und die roten Busse sind eine sichtbare Alternative zum Urlaub mit dem Auto - das kann man getrost zu Hause lassen. Was den Gast auf Bornholm erwartet, sucht man in dieser Vollständigkeit in deutschen Urlaubsgebieten noch vergeblich.

Zum Gedenken: Paul-Heinz Straka

Vor zehn Jahren, am 26. November 1989, verstarb im Alter von 55 Jahren der Gründer von PRO BAHN, Paul-Heinz Straka.

Zum Gedenken: Kurt Bielecki

Am 12. November 1999 wäre Kurt Bielecki 65 Jahre alt geworden. Am 23. April 1999 hat er uns für immer verlassen.