der Fahrgast 122: Mai - Juli 2010

vorherige Ausgabe       nächste Ausgabe

Aus dem Inhalt

Neues vom Fernverkehr: Der Intercity entschwindet

Die Freigabe des Wettbewerbs im Fernverkehr auf der Schiene hat nicht nur konkrete Vorbereitungen von Wettbewerbern in Gang gesetzt, sondern auch die Gerüchteküche angeheizt. Auch mit Ankündigungen, die dann zurückgezogen werden, wird Marktpolitik betrieben. Ob, wann und wie lange Wettbewerber gegen die den Markt beherrschenden Staatsbahnen zum Zuge kommen, ist nicht absehbar. Nur so viel dürfte als gesichert gelten: Defizite im interregionalen Verkehr werden Wettbewerber weder auf der Schiene noch auf der Straße beseitigen. [Artikel-Download]

Technikentwicklung und Fahrgast: Fahrzeugkrise - warum?

Der Winter offenbart eine grundlegende Technikkrise
(von Rainer Engel)

"Alle reden vom Wetter - wir nicht" - dieser Werbespruch der Bundesbahn war so erfolgreich, dass er noch heute ein geflügeltes Wort ist. Der Winter des Jahres 2010 offenbarte das Gegenteil: Das System Bahn ist mittlerweile das Verkehrssystem, das für witterungsbedingte Störungen nicht nur anfälliger ist als andere, sondern dem Nutzer auch gravierendere Probleme bereitet. Die Suche nach Schuldigen für jedes Einzelproblem lenkt davon ab, dass hinter dieser Entwicklung eine Überschätzung der technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten steckt. [Artikel-Download]

Zusammenarbeit der Aufgabenträger (I): Grenzkonflikt zwischen Hessen und Westfalen

Intercity-Ersatz schafft Sprengstoff
(von Rainer Engel)

Der Intercity zwischen Dortmund und Kassel geht - und der Streit der davon betroffenen Aufgabenträger kommt. Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) hat die Verhandlungen mit dem westfälischen Nachbarn Nahverkehr WestfalenLippe (NWL) über Ersatzangebote aufgekündigt - mit Zustimmung des Landes Hessen, wie der NVV mitteilt. Seither werden über Pressemitteilungen Beschuldigungen ausgetauscht. Die Folge: Umsteigen an der Landesgrenze, Diskriminierung mobilitätsbehinderter Fahrgäste, zutiefst gestörtes Vertrauen. Kurzfristig gibt es keinerlei Perspektive für eine Lösung des Konflikts im Sinne der Fahrgäste. [Artikel-Download]

Zusammenarbeit der Aufgabenträger (II): Vorteile für den Fahrgast

Klare Vereinbarungen vermeiden Konflikte
(von Rainer Engel)

Aufgabenträger sind nicht immer einer Meinung. Aber unterschiedliche Strategien und Auffassungen müssen nicht an der Grenze der Zuständigkeit hart aufeinanderprallen. Eine konstruktive Zusammenarbeit ist möglich. Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und die drei niedersächsischen Aufgabenträger zeigen, wie es geht. [Artikel-Download]

Berlin - Szczecin: Wie lange noch im Abseits?

Europäischer Grenzverkehr (I)
(von Andreas Schwarze)

Die Eisenbahnlinie Berlin - Szczecin (Stettin) dümpelt vor sich hin. Dabei verbindet sie zwei unmittelbar benachbarte europäische Metropolen miteinander. Viel zu lange Fahrzeiten und unnötiges Umsteigen in Angermünde verprellen die Fahrgäste. Entgegen vielen Ausbauplänen und Absichtsbekundungen aus der deutschen Politik hat sich selbst mit der EU-Osterweiterung nichts getan. [Artikel-Download]

"Lübeck - Stettin in unter vier Stunden, da müssen wir hin!"

Europäischer Grenzverkehr (II)
(von Marcel Drews)

Kleine Verbesserungen der Infrastruktur würden die Fahrzeit verkürzen. Deshalb setzen sich die Landkreise entlang der Strecke Lübeck - Stettin für die Beschleunigung des Verkehrs ein. PRO BAHN steht dahinter. [Artikel-Download]

Die neue Schwarzwaldbahn wächst über sich hinaus

Bilanz nach drei Jahren
(von Frank-D. Paßlick)

Im Dezember 2006 vollzieht sich innerhalb von fünf Tagen ein ebenso reibungsloser wie unspektakulärer Wechsel von der "alten" zur "neuen Schwarzwaldbahn". Als äußeres Zeichen verschwinden die Nahverkehrswagen aus den Sechzigerjahren, gezogen von 30 bis 40 Jahre alten Lokomotiven. Aber allein mit dem Übergang auf die Doppelstockzüge, bespannt mit leistungsstarken Lokomotiven der Baureihe 146.2, werden die großen Veränderungen auf der bekannten Mittelgebirgsstrecke nur unzureichend beschrieben. [Artikel-Download]

Regionalentwicklung: Leuchtturmprojekt an der Förde

Stadt-Regional-Bahn Kiel in schwierigem Fahrwasser
(von Patrick Hollmann und Stefan Barkleit)

Die Einstellung der Straßenbahn in Kiel hat sich als Fehler erwiesen: Der Bus wird von Autofahrern nicht akzeptiert. In Kiel hat der öffentliche Verkehr einen der schlechtesten Anteile am Verkehr - und eine Regional- Stadt-Bahn einen besonders hohen Kosten-Nutzen-Faktor. Dennoch kommt das Projekt aufgrund der zögerlichen Haltung konservativer Politiker nur langsam voran. [Artikel-Download]