PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 20.05.2019

Aus dem Dornröschenschlaf erwecken: Schienenstrecken wiederbeleben

Fahrgastverband PRO BAHN unterstützt Vorstoß von Allianz pro Schiene und VDV

München(pb)

Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht in den bisherigen Reaktivierungen stillgelegter Schienenstrecken ein Erfolgsmodell und fordert, weitere Strecken schnellstmöglich in der Regelbetrieb zurückzuführen.

„Das Schienennetz schrumpft.“ Das alte Klagelied trifft zwar zu, gibt aber inzwischen nur die halbe Wahrheit wieder. Bundesweit sorgt die starke Nachfrage dafür, dass mehr und mehr alte Verbindungen nach langer Pause erstmals wieder genutzt werden. Zudem gibt es aus Sicht der Branche zahlreiche weitere Strecken, die noch zusätzlich reaktiviert werden könnten, um das Angebot an Schienenverkehr gerade auch in der Fläche weiter zu verbessern.“ So Allianz pro Schiene und VDV am Montag.

Der Fahrgastverband PRO BAHN, selbst Mitglied in der Allianz pro Schiene, unterstützt diese alte Forderung der Fahrgäste. „Wenn wir den Klimawandel ernst nehmen, muss deutlich mehr Verkehr auf die Schiene verlagert werden. Gerade in der Fläche und bei touristischen Verkehren gibt es noch ein großes Potential“, erklärt Ehrenvorsitzender Karl-Peter Naumann. „Wer heute auf die wenigen bereits reaktivierten Strecken schaut, wird dort immense Zuwächse an Fahrgästen sehen. Zum Teil wurden Prognosen, die vor der Reaktivierung erstellt wurden, um das Zehnfache übertroffen.“

„In Bayern ist noch sehr viel Luft nach oben“, so Winfried Karg, Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN in Bayern. „Ehemalige Bahnstrecken verrotten, während engagierten Initiativen und Bürgern von der Deutschen Bahn und verschiedenen politischen Instanzen Steine in den Weg gelegt werden. So wird das mit der Verkehrswende nichts.“ So wurde beispielsweise die Strecke Passau – Freyung nicht etwa von staatlicher Seite instandgesetzt, sondern von Aktiven der Ilztalbahn in unzähligen Stunden unbezahlter Arbeit. Anstelle von Unterstützung gibt es sogar Gegenwind.

Zuletzt wurde der Verkauf der Strecke Schweinfurt – Kitzingen an den örtlichen Förderverein abgelehnt, da ein Schrottunternehmen ein höheres Angebot macht.

Und sogar am Rand des Ballungsraums München, wo man um jede Entlastung von unnötigem Autoverkehr froh sein müsste, werden Bemühungen um die Wiederinbetriebnahme der Bahnverbindung ins Zentrum von Wasserburg am Inn vom Freistaat mit allen juristischen Mitteln bekämpft.

„Hier passen Ankündigungen zum umweltfreundlichen Verkehr und zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land nicht mit den Handlungen zusammen“, stellt Karg fest. „Wir fordern alle Ebenen der Politik auf, , endlich den hohen Wert funktionierender umweltfreundlicher Schienenanbindungen anzuerkennen und entsprechend zu handeln“.

Rückfragen bitte an Winfried Karg, Landesvorsitzender, +49 176 34 98 76 55
oder Lukas Iffländer, Stellv. Landesvorsitzender, Höchberger Straße 4, 97082 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer