PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 06.09.2018

ALEX Probleme bestärken Forderung nach Fahrzeugpool

Mit genug landeseigenen Fahrzeugen gäbe es keine Ausfälle

Schwandorf(pb)

Angesichts der akuten Fahrzeugprobleme beim ALEX sieht sich der Fahrgastverband PRO BAHN in seiner Forderung nach einem landesweiten Fahrzeugpool bestätigt. Dadurch könnten die Reserven der anderen Netze zur Unterstützung eingesetzt werden. Bis dahin sind für den ALEX weitere Fahrzeuge anzumieten.

Aktuell hakt es im ALEX-Netz an allen Ecken und Enden. Wegen Fahrzeugmangel fallen auf dem Südast (München – Immenstadt – Lindau | Oberstdorf) immer wieder die Züge ab Immenstadt aus. Auf dem Nordabschnitt (München – Regensburg – Schwandorf < Hof | Prag) gibt es ein ähnliches Bild: Wegen fehlenden Lokomotiven entfallen auch noch die bei Pendlern beliebten Züge, die Regensburg von Marktredwitz um 6:42 erreichen bzw. um 17:33 verlassen. Für die Fahrgäste bietet man zwar einen Bus an, der jedoch eine halbe Stunde länger braucht. Triebwagen der Oberpfalzbahn gehören zwar genauso wie der ALEX zur Länderbahn, sind laut ALEX keine Option, da auch hier die Fahrzeuge wegen eines hohen Schadstands gerade so ausreichen. Weiterhin verkehren im ganzen ALEX-Netz oft Züge mit zu wenigen oder schadhaften Wagen. Auch hier fehlen die ausreichenden Reserven.

Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht sich angesichts dieser Missstände in seiner Forderung bestätigt, dass der Freistaat sich zukünftig selbst um die Bereitstellung der Fahrzeuge kümmern soll. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen machen vor, wie das gehen kann. „Mit einer bayernweiten Flotte braucht man nicht mehr Reservefahrzeuge als jetzt,“ erklärt Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN in Bayern. „Dann hat man aber statt fünf kleinen Flotten mit jeweils zwei Fahrzeugen Reserve plötzlich eine große mit zehn Reservefahrzeugen. Damit kann man wesentlich flexibler reagieren und Ausfälle problemlos ausgleichen.“ Bisher weigert sich der Freistaat jedoch, in diese Richtung zu gehen. „Hier könnte man, ohne Zusatzkosten, mal wirklich etwas für die Fahrgäste und die Qualität des Schienenverkehrs tun,“ ist für Iffländer klar.

Bis dorthin müssen aber die aktuellen Probleme gelöst werden. Ein längerfristiger Ausfall der Pendlerzüge auch nach den Sommerferien ist nicht akzeptabel, denn der Fahrplan darf nicht zur Makulatur werden. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher die Länderbahn auf, deutschlandweit nach Ersatz zu suchen und Fahrzeuge auch von anderen Unternehmen außerhalb ihres Konzerns anzumieten.

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Über den Fahrgastverband PRO BAHN

Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN hat rund 4.000 Mitglieder und vertritt die Interessen der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Er arbeitet ehrenamtlich, ist in zahlreichen Gremien aktiv und wirkt sowohl auf Politiker und Behörden als auch auf Verkehrsunternehmen ein, um einen attraktiveren und besseren öffentlichen Personenverkehr zu erreichen. Der Fahrgastverband PRO BAHN arbeitet ehrenamtlich im Interesse der Fahrgäste.

Die Mitglieder „erfahren“ tagtäglich den öffentlichen Verkehr (ÖV) auf Schiene und Straße. Aus diesen Erfahrungen heraus lobt und kritisiert der Verband Akteure und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch sachliche Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a.m. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.pro-bahn.de

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Stellv. Landesvorsitzender, Höchberger Straße 4, 97082 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
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