PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Regionalverband Oberbayern

Pressemeldung vom 14.05.2015

PRO BAHN zum G7-Gipfeltreffen

Bahnsperrung beim G7-Gipfel Blamage vor den Augen der Welt

Mit Verwunderung hat man beim Fahrgastverband PRO BAHN zur Kenntnis genommen, dass nun auch der G7-Gipfel für eine Streckensperrung bei der Bahn herhalten muss. „Wie ein Zug die im sieben Kilometer entfernten Elmau tagenden Regierungschefs gefährden soll, bleibt wohl ein Geheimnis der Sicherheitsfachleute“ rätselt der oberbayerische PRO BAHN-Vorsitzende Norbert Moy. Neben der Streckensperrung am 7. und 8. Juni müssen die Fahrgäste schon am Samstag, den 6. Juni, mit Einschränkungen rechnen.
Trotz des massiven Aufgebots an Sicherheitskräften sieht man sich nicht in der Lage, für eine sichere und ordnungsgemäße Abwicklung des Zugverkehrs zu sorgen. Damit stellt sich Deutschland vor der Weltöffentlichkeit ein Armutszeugnis aus. Früher wären viele internationale Gäste auch selbst mit dem Zug angereist. Nicht nur der Abschnitt Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald wird gesperrt, auch für die Kochelseebahn und zwischen Weilheim und München gilt praktisch der schon bekannte Streikfahrplan. Das bedeutet, dass Richtung München nur jede Stunde ein Zug fährt. Die Züge der Kochelseebahn enden und beginnen in Tutzing. Mittenwald wird über einen Ersatzbus und die Kochelseebahn angebunden, trotzdem müssen die Fahrgäste aus Kochel in Tutzing eine halbe Stunde auf die nächste Regionalbahn Richtung München warten. Die DB-Online-Auskunft (DB-Navigator) sei aber trotzdem mit Vorsicht zu gebrauchen, warnt PRO BAHN. So werden Bahnkunden mit Ziel Mittenwald auf die Buslinie 9608 ab Garmisch verwiesen. „Wir vermuten aber, dass wegen der Straßensperre auch dieser Bus nicht fahren wird“, so der Sprecher von PRO BAHN.
Während der Streik der GdL von allen Seiten als unzumutbar und schädlich bezeichnet wurde, ist nun derselbe Streikfahrplan plötzlich das geeignete Mittel für den G7-Gipfel. Die Bahnkunden sind genervt. Allmählich ist es ihnen auch egal, wer genau Schuld hat, warum der Zug wieder nicht fährt: Ob Sturmschäden wegen mangelhaftem Rückschnitts der Bäume, wegen Streiks, Weichenstörung, Triebfahrzeugausfall, extrem ausgedehnte Bauarbeiten oder wegen des G7-Gipfels: Immer wieder Warten, verpasste Anschlüsse, Verspätungen und chaotische Busfahrten. Bei Behörden, Politik und der Bahn mache sich eine merkwürdige Mentalität breit, bei der sich jeder auf Kosten der Bahnkunden profilieren dürfe, glaubt man bei PRO BAHN. Früher haben die Eisenbahner unter allen Umständen den Betrieb aufrechterhalten, heute wird als erstes die Strecke gesperrt. Gerade Bauarbeiten werden als Vollsperrungen bis ultimo ausgedehnt. So wird während der sechswöchigen Sommerferien der Bahnbetrieb südlich von Weilheim komplett stillgelegt - wegen „Gleiserneuerung“.
Besonders Pendler und Zeitkarteninhaber sind nach Ansicht von PRO BAHN benachteiligt: „Mit maximal 30 Tagen Urlaub hat man kaum eine Chance, den vielen Sperrungen auszuweichen. Eine Rückerstattung der Ticketpreise für alle Ausfalltage ist hier angebracht“, so Norbert Moy abschließend.

Rückfragen bitte an Norbert Moy, Tel.: 0172-5695975
v.i.S.d.P.: Norbert Moy