PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Regionalverband Oberbayern

Pressemeldung vom 13.01.2014

PRO BAHN warnt Bahnkunden vor vorschneller Änderung Ihrer Zeitkarten

DB will MVV-Fahrscheine in den Expresszügen nicht anerkennen

Mit einem Schreiben informierte die DB im Dezember Ihre Zeitkartenkunden, dass MVV-Fahrscheine wie die IsarCard in den Regionalexpresszügen (RE-Zügen) der Werdenfelsbahn zwischen Tutzing und Pasing nicht mehr gültig sind. Um auch die sechs Züge pro Tag benutzen zu können, die in Tutzing nicht halten, empfiehlt die DB eine Änderung der Kombination der Zeitkarten. In jedem Fall benötigen die Pendler demnach einen DB-Fahrschein bis München-Pasing, erst ab diesem Bahnhof kann ein MVV-Fahrschein benutzt werden. Ein entsprechendes Antragsformular war dem Schreiben beigefügt.

Der Fahrgastverband PRO BAHN warnt jedoch davor, den Änderungsantrag vorschnell zu unterschreiben. Denn er kann für den Pendler teuer werden. Ein Beispiel: Eine Kombination von DB-Jahreskarte Weilheim – Tutzing und IsarCard mit 12 Ringen (MVV-Gesamtraum) kostet derzeit 2279 Euro pro Jahr. Für eine DB-Jahreskarte Weilheim – Pasing und eine Isarcard mit nur 4 Ringen sind dagegen 2524 Euro zu berappen, eine Preissteigerung von knapp 11 Prozent. Zusätzlich ist die Nutzung der MVV-Verkehrsmittel auf die 4 Ringe im Innenraum beschränkt.

"Wir empfehlen allen Bahnkunden, sich vor einer Änderung anhand ihrer Fahrgewohnheiten die Preise nachzurechnen bzw. sich am Schalter beraten zu lassen", so Norbert Moy von PRO BAHN. "Von einer seriösen verbraucherfreundlichen Information hätten wir wenigstens einen Hinweis auf mögliche Preissteigerungen erwartet," kritisiert Moy das Schreiben von DB-Vertrieb. "Dass die Änderung als kostenfrei bezeichnet wird, ist irreführend", so der Fahrgastvertreter. Immerhin dürfen die betroffenen Kunden die RE-Züge noch bis zum Ablaufdatum ihres Abonnements nutzen.

Die Regelung im MVV-Tarif, die die Gültigkeit von Fahrscheinen an Fahrplanhalte bestimmter Züge koppelt, steht bei PRO BAHN schon seit Jahren in der Kritik. Erst im Frühjahr 2013 hatte PRO BAHN angeregt, im Zuge der Neuregelung der Einnahmeaufteilung im Münchner Tarifverbund (d.h. die Aufteilung der Einnahmen zwischen den Verkehrsunternehmen) den MVV-Tarif zu vereinfachen und speziell diese Regelung abzuschaffen (www.pro-bahn.de/muenchen/tarif). Da früher alle Züge in Tutzing hielten, war die Werdenfels-Strecke bislang nicht betroffen; Bahnkunden, die aus Richtung Ingolstadt, Mühldorf oder Buchloe ins MVV-Gebiet fahren, leiden schon lange unter dieser Regelung.

Über die Fahrpreise können sich Bahnkunden im Internet informieren unter: www.bahn.de/regional/view/regionen/bayern/beruf/apc_aboframe.shtml und www.mvv-muenchen.de/de/tickets-preise/preise/index.html.

Rückfragen bitte an Norbert Moy, Oderdinger Str. 19b, 82362 Weilheim, Tel.: 0172-5695975
oder Matthias Wiegner, 0171 - 5489129
v.i.S.d.P.: Norbert Moy