PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 02.07.2013

Bahnstrecke zwischen Augsburg und Treuchtlingen weiterhin nur eingleisig befahrbar

Fahrgastverband PRO BAHN beklagt mangelnde Infrastruktur

Donauwörth(li)
Seit Mitte Juni ist die Strecke Augsburg - Treuchtlingen und weiter nach Nürnberg und Würzburg aufgrund eines Brückenschadens nur noch eingleisig befahrbar. Aus diesem Grund machen viele IC- und ICE-Züge einen großen Bogen um die Fuggerstadt und fahren stattdessen über Nürnberg und Ingolstadt. Der Fahrgastverband PRO BAHN beklagt, dass das Ausmaß der Einschränkungen zu großen Teilen auf mangelnde Infrastruktur zurück zu führen ist.

Elf Kilometer ist der Abschnitt lang, in dem nur eingleisig gefahren werden kann. Auf diesem Abschnitt liegt die Brücke über die Wörnitz, die aus zwei nebeneinander liegenden Bauwerken besteht. Eines davon ist zur Zeit nicht befahrbar. Dass der eingleisige Abschnitt nicht mehr den gesamten Fern-, Regional- und Güterverkehr auf der Strecke aufnehmen kann, ist klar. Deswegen werden viele Züge von München, die sonst über Augsburg nach Würzburg und weiter nach Hamburg fahren, umgeleitet. „Hätte man bei der Deutschen Bahn langfristig gedacht, müssten die Fahrgäste die aus Richtung Würzburg nach Augsburg wollen, jetzt nicht so oft die Strapazen eines Umweges über Nürnberg und Ingolstadt in Kauf nehmen“, erklärt Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender von PRO BAHN in Bayern.

„Aktuell gibt es zwischen dem Betriebsbahnhof Mündling (Landkreis Donau/Ries) und Donauwörth keine Möglichkeit, das Gleis zu wechseln,“ fährt Iffländer fort. „Das heißt, bei eingleisigem Betrieb kann sich in diesem 11,3 Kilometer langen Abschnitt nur ein Zug befinden. Züge aus der anderen Richtung müssen warten. Früher gab es aber noch auf halber Strecke, genau fünf Kilometer nördlich von Donauwörth eine Überleitstelle zwischen den beiden Gleisen. Diese wurde aber leider in einem Anflug von Rationalisierungswahn entfernt. Würde sie noch existieren, könnte man doppelt so viele Züge über den Abschnitt leiten. Hier wurde wie so oft vermeintliche Sparsamkeit über betriebliche Stabilität gestellt.“

Ähnliche Beispiele gibt es in ganz Deutschland: In allen Regionen wurden Überholgleise, Kreuzungsmöglichkeiten und Überleitstellen Opfer der Rationalisierung, die unter Bahnchef Mehdorn ihren Höhepunkt erreichte. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert seit langen, diese wieder zu errichten und auch bei Neu- und Ausbauprojekten mehr auf die betriebliche Flexibilität zu achten.

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Am Hubland 16b, 97074 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@gmx.net
oder Winfried Karg, 0176 - 34 98 76 55
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer