PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 19.07.2013

PRO BAHN kritisiert heimliche Abschaffung des Schülerferientickets in Bayern

Fahrgastverband sieht verpasste Chance

Für mehrere Tausend bayerische Schüler werden die Sommerferien mit einer herben Enttäuschung beginnen. Und zwar nicht bei der Zeugnisübergabe, sondern am Fahrkartenschalter beim Versuch, ein Schülerferienticket zu kaufen. Bis zum Sommer 2012 konnten Schüler bis 21 Jahre damit für zuletzt 39 EUR in den Ferien eine unbegrenzte Zahl von Ausflügen mit Nahverkehrszügen der Eisenbahnen in Bayern unternehmen. Doch während in fast allen anderen Bundesländern ein solches Ticket weiter angeboten wird, wurde es im Freistaat heimlich, still und leise vom Markt genommen.

Für den Fahrgastverband PRO BAHN ist dies ein absolut unverständlicher Schritt. "Gerade das Ferienticket bietet jungen Menschen die Möglichkeit, abseits vom üblichen Schulweg das umweltfreundliche Verkehrsmittel Eisenbahn zu entdecken", so Jörg Lange vom Fahrgastverband. Er wollte das Ferienticket in der letzten Woche den 10- bis 16-jährigen Teilnehmern des Kinder-Klima-Camps in Herrsching in einem Workshop zu umweltfreundlicher Mobilität empfehlen. Als Alternative bietet die DB auf einer verstecken Webseite das Bayernticket an. Für Lange kein Ersatz: Selbst wenn zwei Kinder zusammen unterwegs seien, so rechnet er vor, würde dies für 39 Euro ganze drei Tagesausflüge ermöglichen.

Als Grund nennt die DB, die das Ticket in Zusammenarbeit mit den anderen Eisenbahnunternehmen Bayerns vermarktet, dass nur unter ein Prozent der Schüler in Bayern das Angebot genutzt hätten. Nun gebe es laut amtlicher Statistiken 1,3 Millionen Schüler in Bayern. "Unter ein Prozent" wären dann immer noch 10000 Schüler, die hier als zukünftige Bahn-Fans geworben werden könnten. Dieser Werbeaktion stünden nur geringe Kosten gegenüber, denn es würden keine zusätzliche Züge eingesetzt. "Wir wissen nicht genau, warum man sich wirklich für die Streichung entschieden hat" sagt PRO BAHN Landesvorsitzender Matthias Wiegner. "Aber eins können wir sagen: Es ist ein absolut falsches Signal und eine verpasste Chance!"

Rückfragen bitte an Jörg Lange, E-Mail: joerg.lange@pro-bahn.de, Tel.: 0176-55142549
oder Dr. Matthias Wiegner, PRO BAHN Landesvorsitzender, 0171 - 5489129
v.i.S.d.P.: Jörg Lange