PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 26.04.2009

Fahrgäste stocksauer

DB-Fahrradtarif treibt Pendler auf die Straße

Der seit 1. April geltende Fahrradtarif in der Bahn stößt auf breite Ablehnung, berichtet der Fahrgastverband PRO BAHN. "Wir haben zahlreiche Klagen von Fahrgästen erhalten, die sich über die neuen Tarife der DB massiv geärgert haben," berichtet der bayerische PRO BAHN Vorsitzender Matthias Wiegner, "gerade Pendler und Schüler haben sehr schnell gemerkt, dass ihnen massive Mehrkosten von bis zu 100 Euro pro Monat ins Haus stehen." Im ländlichen Raum sind nämlich viele auf die Kombination Bahn und Fahrrad angewiesen. Die Beteuerungen der DB, dass das neue Preissystem preislich attraktiv sei, muss da wie blanker Zynismus klingen. So werden viele Bahnkunden wieder auf's Auto umsteigen.

Der Wunsch von Landkreisen und Touristikverbänden, die kostenlose Fahrradmitnahme nochmals zu verlängern, wurde am vergangenen Freitag von der Regionalleitung der DB Regio AG endgültig abgelehnt.

Neben der finanziellen Mehrbelastung erleiden Fahrgäste nun also auch noch deutliche Komforteinbußen, wenn sie sich als Pendler täglich anstellen müssen, um eine Fahrradkarte zu erwerben. PRO BAHN hatte in Gesprächen und Schriftwechseln eindringlich für ein Pendlerangebot z.B. in Form einer ermäßigten Zeitkarte geworben, war bei der DB aber auf taube Ohren gestoßen. Dass die DB so ihre treuesten Kunde behandelt, sei "enttäuschend" und zeuge von einer "besonderen Kundenorientierung". Hinzu kommt, so der Fahrgastverband, dass dem Preissprung keinerlei Leistungsverbesserung entgegenstehe: noch nicht einmal die angekündigten Hinweise, dass die Plätze im Fahrradabteil für Radler reserviert seien, habe die DB bisher angebracht. Fahrplanaushänge mit Hinweisen auf die Position der Fahrradabteile im Zug wurden schon vor ein paar Jahren wieder abgeschafft, obwohl sie die Orientierung der Fahrgäste erleichtert hatten. Auch gibt es trotz Zahlung einer Fahrradkarte weiterhin keine Beförderungsgarantie.

Negative Effekte sind ebenfalls für den Tourismus in Bayern zu befürchten, da die Fahrradmitnahme zum Beispiel in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Thüringen und Sachsen-Anhalt oder in vielen Teilen Baden-Württembergs weiterhin kostenlos ist (Quelle: Bahn&Bike, Ausgabe 2009, Herausgeber DB Mobility Logistics AG).

Rückfragen bitte an PRO BAHN Geschäftsstelle, Agnes-Bernauer-Platz 8, 80687 München, Tel.: (089) 530031
oder Matthias Wiegner, 0171 - 54 89 129
v.i.S.d.P.: Matthias Wiegner