PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 07.02.2009

Neue Fahrradmitnahme-Regelung bei der Bahn: PRO BAHN hält Nachbesserungen für erforderlich

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt Bemühungen, durch attraktive Tarifangebote die Mitnahme von Fahrrädern in Zügen zu erleichtern. Das ab April 2009 geplante Preissystem, das am Donnerstag von der DB vorgestellt wurde, hat den Vorteil, dass es einheitlich für alle Bahnunternehmen in Bayern gelten soll, sofern die Fahrt außerhalb von Verkehrverbünden stattfindet. PRO BAHN kritisiert jedoch, dass damit die in zahlreichen Landkreisen bislang kostenlose Fahrradmitnahme abgelöst werden soll. "Bei diesem neuen Konzept wurde zu einseitig auf Freizeitradler gesetzt," so PRO BAHN Landesvorsitzender Matthias Wiegner und verweist auf eine Studie der Fachhochschule Kempten. Dort wurde nachgewiesen, dass der Pendler-, Ausbildungs- und Einkaufsverkehr eine große Rolle spielt. "Auch unsere Beobachtungen zeigen, dass viele Pendler auf die Kombination Bahn und Rad setzen müssen", so Wiegner weiter, weil insbesondere abseits der großen Ballungsräume die Bahnstationen nur schlecht mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar sind und dort Möglichkeiten fehlen, Fahrräder vandalismus-sicher abzustellen.

PRO BAHN hat in einem Gespräch mit der DB betont, dass ein attraktives Angebot für Pendler nachgereicht werden müsse. Das Angebot einer preislich ermäßigten Zusatz-Zeitkarte für das Fahrrad sei notwendig, falls die pauschale Finanzierung durch die Landkreise nicht verlängert würde. Entgegen den Behauptungen der DB sei nämlich, so PRO BAHN, trotz des neuen Kurzstreckenangebots für die meisten Fahrgäste die Fahrradmitnahme erheblich teurer geworden. PRO BAHN: "In zahlreichen Landkreisen war die Mitnahme bisher kostenfrei, jetzt können für einen Pendler schon mal an die 100 Euro pro Monat fällig werden". Das sei kaum vermittelbar. PRO BAHN plädiert deshalb für die Verlängerung der kostenfreien Mitnahmeregelungen wo immer Landkreise und Touristikverbände dazu bereit seien. Diese Bemühungen dürfen nicht durch unangemessene Forderungen der Bahnunternehmen gefährdet werden.

Die DB hatte am Donnerstag das neue Preissystem vorgestellt: danach kostet eine Rückfahrkarte entfernungsabhängig zwischen 1,40 Euro und 3,70 Euro (maximal 20 Kilometer), eine einfache Fahrradkarte bis 50 Kilometer zwischen 0,70 Euro und 4,20 Euro. Für längere Strecken sind 4,50 Euro fällig (Tageskarte). Für Familien gibt es Ermäßigungen, für BahnCard-Besitzer nicht.

Rückfragen bitte an Norbert Moy, (0881) 638131
oder Andreas Barth, 0173 - 3545069
oder an die Geschäftsstelle unter (089) 530031

v.i.S.d.P.: Matthias Wiegner