PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Regionalverband Oberbayern

Pressemeldung vom 16.12.2008

Schwacher Notbehelf für Bahnhof Griesen

PRO BAHN fordert Nachbesserung beim Fahrplan

Der zwischen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen in letzter „Minute“ ausgehandelte Kompromiß für die Bedienung des Bahnhofs Griesen ist nach Ansicht des Fahrgastverbands PRO BAHN nur ein schwacher Notbehelf und kein gleichwertiger Ersatz für die früheren Bedarfshalte.
„Beide Aufgabenträger wollten den Streit um Griesen aussitzen und haben auf eine Reaktion der Gegenseite gewartet bis die Fahrpläne schon im Druck waren“, so Norbert Moy, Vorsitzender von PRO BAHN Oberbayern. Die Verlierer sind nun aber die Fahrgäste in Griesen. PRO BAHN fordert nun eine kurzfristige Nachbesserung des Angebots am besten unter Einbeziehung der betroffenen Bahnkunden.

Dabei hätten beide Parteien frühzeitig leicht ein Kompromiß finden können: Nach Auffassung von PRO BAHN hätte man vormittags die Züge von Ehrwald statt am Hausberg besser in Griesen halten lassen können, und am Nachmittag die Züge von Garmisch Richtung Reutte. Denn Skifahrer aus Ehrwald oder Lermoos haben attraktive Pisten vor Ort und müssen nicht extra zum Hausberg fahren. Ebenso sind nicht alle Züge in ein so strenges Fahrplankorsett eingezwängt wie behauptet: Zum Beispiel steht der Zug nach Garmisch, der Ehrwald um 8:34 Uhr verlässt, dort fünf Minuten nutzlos herum, denn der Gegenzug nach Reutte hat Ehrwald bereits um 8:29 Uhr verlassen. Bei einer Abfahrt um 8:32 könnte er in Griesen und am Hausberg halten. Auch im Hinblick auf die Kosten wäre das die bessere Alternative zum Sammeltaxi.

Auch die Informationspolitik der BEG stößt auf Kritik bei den Fahrgastvertretern. Die Bahnkunden selbst an schwach frequentierten Haltestellen wollen frühzeitig über so tiefgreifende Änderungen informiert werden. „Der Fahrplan ist kein Staatsgeheimnis, sondern Teil der Daseinsvorsorge für die Bürger“, so Norbert Moy. „Oder hat man nicht den Mut aufgebracht, den Griesenern zu erklären, dass ihr Ortsteil vom öffentlichen Nahverkehr abgehängt werden soll und setzte auf den Überraschungseffekt? Sollte es aber einen politischen Willen geben, Griesen dauerhaft mit ÖPNV zu versorgen, ist der Bedarfshalt der Züge die kostengünstigste und beste Möglichkeit.“

Rückfragen bitte an Norbert Moy, Oderdinger Str. 19b, 82362 Weilheim, (0881) 638131
v.i.S.d.P.: Norbert Moy