PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Regionalverband Oberbayern

Pressemeldung vom 10.11.2006

S-Bahn muß Vorrang vor Transrapid haben!

der Fahrgastverband PRO BAHN fordert Verkehrsminister Huber auf, sich ernsthaft um den Ausbau des Münchner S-Bahn-Netzes zu kümmern, statt mit dem Transrapid zu spielen. "Über 700.000 S-Bahn-Fahrgäste sind täglich von Pannen und Störungen betroffen", so Andreas Barth, Sprecher des Verbandes. Statt sich um diese zu kümmern, wird in ein Projekt für lediglich 17.000 prognostizierte Fahrgäste viel Geld und Zeit hineingesteckt.

PRO BAHN fordert, "endlich Konsequenzen zu ziehen und das unsinnige Transrapid-Projekt zu stoppen." Kein Verständnis hat der Fahrgastverband dafür, dass soviel Zeit und Energie in die Magnetbahn-Planung gesteckt wird, während gleichzeitig der Ausbau der S-Bahn-Außenstrecken gestoppt werden soll, um den zweiten Stammstreckentunnel zu finanzieren. In den letzten Tagen wurde bekannt, daß der Freistaat Bayern den S-Bahn-Tunnel zunächst nur so bauen kann, daß auf Jahre hinaus keine Vorteile für die Fahrgäste entstehen. "Huber sollte besser schauen, das er endlich das fehlende Geld für den dringend notwendigen Ausbau der S-Bahn-Außenstrecken zusammenkratzt, und dafür auch die im Haushalt Bayerns eingeplanten 300 Millionen Euro für den Transrapid verwenden, als Finanzierungsgespräche für ein unsinniges Projekt zu führen", so Barth weiter. Derzeit könne man genau sehen, wie sehr der Transrapid zu Lasten der Münchner S-Bahn geht.

Zudem gefährdet der Transrapid die vielfach geforderte Fernbahnanbindung des Münchner Flughafens. "Unterhalb des Flughafens ist nur noch ein Tunnel frei, wenn der Transrapid den bekommt, ist die Fernverkehrsanbindung dauerhaft unmöglich" betont Barth.

Der Freistaat Bayern plant, eine dritte Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafens mit einem mindestens 1,85 Milliarden Euro teuren Transrapid zu schaffen. Praktisch gleichschnell, jedoch deutlich billiger wäre ein Ergänzung der vorhandenen Bahnstrecken zu einer Expreß-Verbindung. Ein Ausbau der Bahnstrecken würde zudem auch die Zuverlässigkeit der S-Bahn erhöhen und die Verbindung zwischen München und Nord-Ost-Bayern verbessern. "Eine dringend notwendige Verbesserung der Bahnstrecke wird zugunsten der Transrapid-Planung seit Jahren verschleppt", stellt Andreas Barth fest. Weitere Informationen zum Eisenbahnausbau sind unter www.pro-bahn.de/oberbayern/muenchen-salzburg erhältlich.

Der Münchner Stadtrat hat bereits im März 2002 den Bau des Transrapids abgelehnt und stattdessen den Ausbau der Eisenbahn gefordert. Für den Transrapid sind etwa 17.000 Fahrgäste am Tag prognostiziert (dies entspricht einer mittelmäßig ausgelasteten Trambahnlinie), die S-Bahn wird von über 700.000 Fahrgästen am Tag genutzt.

Rückfragen bitte an PRO BAHN Geschäftsstelle, Agnes-Bernauer-Platz 8, 80687 München, Tel.: (089) 530031
v.i.S.d.P.: Andreas Barth