PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Regionalverband Oberbayern

Pressemeldung vom 30.12.2003

Transrapid: Kein Geld - Projekt endlich stoppen!

Aus der gestrigen Pressekonferenz der Magnetbahnvorbereitungsgesellschaft folgt für den Fahrgastverband PRO BAHN: "Selbst die dortigen gut bezahlten Lobbyisten sind jetzt nicht mehr in der Lage, die vielbeschworene "Wirtschaftlichkeit" vorzutäuschen, sondern fordern immer weitere Mittel der Steuerzahler", so Andreas Barth, Sprecher des Verbandes. Er fordert die Lobbyisten der Magnetbahnvorbereitungsgesellschaft auf, "endlich zu akzeptieren, daß der Bund ein Haushaltsproblem hat, daß der Haushaltsausschuß die Transrapidmittel auf 550 Millionen Euro gekürzt hat, und daß auch dieses Geld bisher rein "virtuelles Geld" ist, das nicht ausgegeben werden kann." Deshalb muß das Transrapid-Projekt jetzt so schnell wie möglich gestoppt werden. Angesichts der leeren öffentlichen Kassen besteht keine Chance auf Realisierung mehr.

"Es wäre zudem viel wichtiger, endlich die Probleme der vollkommen überlasteten Münchner S-Bahn zu lösen, anstatt dem unrealistischen und unsinnigen Transrapid hinterherzuhecheln". Die bisher ausgegebenen Transrapid-Gelder stammen aus dem Nahverkehrsetat des Freistaates Bayern. "Wie man da noch so tun kann, als wenn der Transrapid nicht der S-Bahn Gelder wegnimmt, ist für uns nicht nachvollziehbar." betont der PRO BAHN-Sprecher.

"Bei der Transrapid-Strecke Berlin - Hamburg wurde auch lange versucht, durch Planungsaufträge ein Voranschreiten des Projektes vorzutäuschen - aber die wirtschaftlichen Fakten haben sich am Ende durchgesetzt. Genauso wird es auch hier sein." prognostiziert Barth.

Der Freistaat Bayern plant, eine dritte Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafens mit einem deutlich mehr als einer Milliarde Euro teuren Transrapid zu schaffen. Praktisch gleichschnell, jedoch deutlich billiger wäre ein Ergänzung der vorhandenen Bahnstrecken zu einer Expreß-Bahn. Ein Ausbau der Bahnstrecken würde zudem auch die Zuverlässigkeit der S-Bahn erhöhen. Der Münchner Stadtrat hat bereits im März 2002 den Bau des Transrapids abgelehnt und stattdessen den Ausbau der Eisenbahn gefordert. Für den Transrapid sind etwa 17.000 Fahrgäste am Tag prognostiziert, die S-Bahn wird von über 700.000 Fahrgästen am Tag genutzt.

Rückfragen bitte an Andreas Barth, 0173 - 3545069
oder an die Geschäftsstelle unter (089) 530031

v.i.S.d.P.: Andreas Barth