PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 18.01.2001

PRO BAHN: Weniger Fahrkartenschalter schaden Bahn und Fahrgästen

München (pb) Die von der Bahn bestätigten Pläne, mehrere hundert Fahrkartenausgaben schließen zu wollen, stoßen beim Fahrgastverband PRO BAHN auf Ablehnung. "Die Verlagerung des Fahrkartenverkaufs auf Fachbetriebe wie etwa Kioske, Würstelbuden oder Tankstellen kann ja wohl keine Lösung sein," fasst Matthias Wiegner, Vorsitzender des Fahrgastverbandes in Bayern, seine Befürchtungen mit Galgenhumor zusammen.

Schon bei etwas anspruchsvolleren Reisewünschen könnte das Personal überfordert sein, oder die Angebotspalette werde dermaßen reduziert, dass nur noch Standardwünsche erfüllt werden könnten. Beides ist nicht im Sinne der Fahrgäste. PRO BAHN befürchtet, dass deswegen viele Menschen auf's Auto umsteigen. "Wir haben die Sorge, dass dadurch für die Bewohner ganzer Landstriche eine für sie persönlich optimierte Bahnreise nicht mehr möglich sein wird, und es ist sicher eine Illusion der Bahn, dass jemand erst mal 100 km zum nächsten Fahrkartenschalter fährt, um einen Fahrschein zu erwerben," so Wiegner. Auch die Bereitschaft, elektronische Medien und Automaten zu benutzen, werde oft überschätzt.

Die Strategie der Bahn ist auch insofern ärgerlich, weil dadurch gerade in einem Flächenstaat wie Bayern die Position der Bahn abseits der Ballungsräume geschwächt wird. Wenn dann die Fahrgastzahlen zurückgehen, sind schnell wieder Stilllegungspläne bei der Hand, so die Erfahrung von PRO BAHN.

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0160 - 5375201
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v.i.S.d.P.: Winfried Karg