PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 03.03.2001

Politik planlos, Bahn tatenlos

Auch Fahrgäste sind vom Güterverkehrsrückzug betroffen

Die jetzt offiziell verkündeten Pläne des Rückzugs der Deutschen Bahn AG aus großen Teilen des Güterverkehrs stößt auf starke Bedenken des Fahrgastverbands PRO BAHN. Allein in Bayern sollen 177 Verladestellen aufgegeben werden.

Die hierbei gemachte Ankündigung der Bahn, Güteranschlüsse an andere Anbieter abgeben zu wollen, sieht PRO BAHN mit Skepsis. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Bahn oft Infrastruktur abgebaut hat, bevor Alternativkonzepte zum Tragen kommen konnten", sagt der bayerische PRO BAHN-Vorsitzender Matthias Wiegner. Der Rückbau von Gleisen vermindert seiner Ansicht dann auch die Flexibilität des Personenverkehrs, und fehlende Einnahmen im Güterverkehr machen den Personenverkehr teurer, was entweder zu steigenden Fahrpreisen oder zu
einer Reduzierung des Angebotes führen werde. "Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: der Rückzug im Güterverkehr kann zu massiven Nachteilen für Pendler und Freizeitreisende führen", warnt Wiegner.

Hauptproblem der derzeitigen Bahnmisere sei neben dem Missmanagement der Bahn die Konzeptionslosigkeit der Politik: "Die Politik sagt nicht, was sie will, und die Bahn kann nicht, was sie soll," so Wiegner. Zwar werde gebetsmühlenartig die Verlagerung von Straßenverkehr auf die Schiene beschworen, aber verbindliche Planungen und langfristige Finanzierungsmodelle fehlten. Es sei an der Zeit, so PRO BAHN, dass ein bundesweites, dem Gemeinwohl verpflichtetes Langfristkonzept erstellt werde. Sonst ist der Rückzug im Güterverkehr nur wieder ein weiterer
Mosaikstein auf dem Weg zu einer Schrumpfbahn.

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0160 - 5375201
oder an die Geschäftsstelle unter (089) 530031

v.i.S.d.P.: Winfried Karg