PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 25.09.2001

10 Jahre Wiedereröffnung der Bahnlinie Neustadt bei Coburg - Sonneberg

Trauriges Jubiläum

Coburg (pb) Vor genau zehn Jahren wurde am 28. September 1991 die Bahnlinie Coburg - Neustadt (bei Coburg) - Sonneberg mit einem grossen Festakt wieder eröffnet. Damit wurde eine attraktive Bahnverbindung zwischen den neuen und alten Bundesländern geschaffen. "Die rege Inanspruchnahme dieser Bahnlinie in den vergangenen Jahren beweist, dass diese Entscheidung richtig war," bestätigt Matthias Wiegner, Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN in Bayern. "Es hätte aber noch ein riesiges Fahrgast-Potential aktiviert werden können, wenn nicht so viele Chancen verpasst worden wären." Nach der Wende gab es zahlreiche Pläne, die Bahnnetze in Thüringen und Bayern an mehreren Stellen zu verbinden; der Fahrgastverband appelliert anlässlich des Jubiläums an die Politik, die
alten Planungen mit neuem Schwung anzugehen.

Die Anbindung des Thüringer Waldes an das Coburger Land bis hin zum Großraum Nürnberg /Fürth/Erlangen im Freizeit- und Berufsverkehr wurde durch die Deutsche Bahn AG und ihre unterlassene Instandhaltung des Gleisnetzes in Thüringen vereitelt. So sind die Linien von Sonneberg nach Lauscha und nach Eisfeld seit Jahren nicht mehr befahrbar. Auch der erhoffte Bau eines zweiten Gleises bei Mönchröden ist unterblieben. "Optimisten hatten vor zehn Jahren von einem stadtbahnähnlichen Betrieb auf einem ausgedehnten Bahnnetz rund um Coburg und Sonneberg geträumt," so Wiegner. "Sicher werden sich manche noch an die Testfahrten mit einem modernen Triebwagen vom Typ ,Regiosprinter' im Herbst 1995 erinnern."

Stattdessen gingen zwei Bahnstrecken, die Bestandteil des Stadtbahnkonzeptes Coburg waren, vom Netz: erst vor kurzer Zeit wurde der Rest der Strecke in Richtung Fürth am Berg - Neustadt bei Coburg abgebaut, um Ersatzteile zu gewinnen. Und die Strecke Coburg - Rossach blieb trotz erheblichen Güterverkehrsaufkommens gesperrt.

Auch eine zweite Schienenverbindung zwischen Bayern und Thüringen zwischen Coburg und Hildburghausen über Bad Rodach oder Eisfeld kommt inzwischen nicht mehr in Fahrt. Wie zu Zeiten der DDR enden die Züge nahe der ehemaligen Zonengrenze. PRO BAHN bedauert, dass es inzwischen ruhig um die Ausbaupläne geworden ist: die Fahrgäste und die Anlieger der überlasteten Straßen müssen das ausbaden.

Hinweis: nach PRO BAHN Informationen sind für den 3. Oktober von einigen Gemeinden Bahnhofsfeste als Erinnerung an den Lückenschluß geplant.

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0160 - 5375201
oder an die Geschäftsstelle unter (089) 530031

v.i.S.d.P.: Winfried Karg