PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Regionalverband Augsburg und Schwaben

Pressemeldung vom 21.01.2003

Wächst das Chaos der Bahn über den Kopf?

Augsburg (wk) Der Anfang war gut, doch jetzt es geht kräftig bergab: Der Fahrgastverband PRO BAHN korrigiert seine lobenden Worte zur Umsteigesituation der Paartalbahn in Augsburg-Hochzoll aufgrund aktueller Vorkommnisse in harsche Kritik. "Anfangs hat es trotz des Wintereinbruchs recht gut geklappt, inzwischen häufen sich die Pannen," so Winfried Karg, stellvertretender Vorsitzender von PRO BAHN in Schwaben. Er hat aktuelle Fahrgastbeschwerden und Beobachtungen zusammen getragen:

  • Die Anschlusszüge aus Richtung München oder Weilheim, die in Augsburg-Hochzoll die Fahrgäste aus Richtung Ingolstadt-Aichach-Friedberg aufnehmen sollen, warten offensichtlich nicht auf die teilweise verspäteten Paartalzüge. Folge: Die Reisenden stehen entgegen der Ankündigungen der Bahn bis zu einer halben Stunde im Bahnhof Augsburg-Hochzoll.
  • Anfangs waren am Bahnhof Augsburg-Hochzoll beim Umsteigen Bahnmitarbeiter zur Stelle, die Auskunft gaben. Diese wurden inzwischen anscheinend abgezogen.
  • Die verteilten und ausgehängten Fahrpläne für die Bauzeit gelten inzwischen nicht mehr, die Aktualisierung ist verwirrend: galten bisher Aushänge in Orange und Taschenfahrpläne in grün, sind nun Aushänge in grün verbindlich, aktualisierte Taschenfahrpläne waren am 21.1. weder in Augsburg Hbf. noch in Hochzoll oder Aichach zu bekommen.
  • In den anfangs gültigen Fahrplänen wurde angegeben, dass unter der Woche vier Züge pro Richtung trotz Baustelle durchgehend verkehren könnten; tatsächlich fahren nur zwei pro Richtung durch.
  • Wer im Internet unter www.bahn.de Verbindungen mit der Paartalbahn sucht, wird auf die Einschränkungen im Baustellenbetrieb nicht hingewiesen. Vor allem längere Verbindungen sind davon betroffen, wenn der Anschluss in Augsburg oder Ingolstadt nicht erreich wird. Da Internetseiten schneller und einfacher aktualisiert werden können als Handzettel und Plakate, kann PRO BAHN das Argument der Bahn nicht nachvollziehen, dass die Änderungen zu kurzfristig waren: "Eine Internetseite kann man im Gegensatz zu Handzetteln binnen Minuten
    aktualisieren," so Karg.


Nach wie vor ist es für den Fahrgastverband nicht nachvollziehbar, dass die im Jahr 2001 neu gelieferten Triebwagen regelmäßig Schwierigkeiten machen und sich häufig nicht aneinander kuppeln lassen. "Wir haben das schon im vergangenen Winter massiv bei der Bahn angemahnt. Im Herbst 2002 wurde uns versichert, dass der Fehler behoben sei, doch es geht immer noch nicht", so Karg. "Es ist schon erstaunlich, dass die Deutsche Industrie den Transrapid in China bauen kann, aber keine Züge liefert, die man verlässlich aneinander kuppeln kann."

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0160 - 5375201
v.i.S.d.P.: Winfried Karg