PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Regionalverband Oberbayern

Pressemeldung vom 10.01.2000

PRO BAHN besorgt um Außerfernbahn

Als "skandalöses Armutszeugnis für ein hochtechnisiertes Land wie Bayern" bezeichnet der Vorsitzende von PRO BAHN Oberbayern den derzeitigen Zustand der Bahnlinie Garmisch - Reutte - Kempten. Obwohl die Schäden des Pfingsthochwassers durch Versicherungen gedeckt waren, ließ sich die DB AG mit der Reparatur der dringendsten Schäden mehr als ein Vierteljahr Zeit. Noch heute ist die Strecke nur eingeschränkt nutzbar, elektrische Fahrzeuge können wegen angeblicher Schäden der elektrischen Fahrleitung nur mit 40 km/h fahren, Dieselfahrzeuge stehen angeblich nicht zur Verfügung. Die Anschlüsse in Garmisch nach München und Innsbruck werden in vielen Fällen zum großen Ärgernis der Bahnkunden knapp verpasst. Um die Anschlüsse wieder zu gewährleisten, sollen ab Montag, den 10.1.2000 die Fahrzeiten verlängert werden.

"Wir befürchten, dass dieses Fahrplanprovisorium zum Dauerzustand wird," so Norbert Moy von PRO BAHN. Zwei Züge verlieren ab 10.1. planmäßig ihre Anschlüsse in Garmisch; die Empfehlung der Bahn, auf andere Verbindungen auszuweichen, hält man bei PRO BAHN e.V. für einen üblen Scherz, verkehren doch die Züge ohnehin nur im Zweistundentakt.

PRO BAHN e.V. wirft der DB Netz AG vor, notwendige Instandhaltungsmaßnahmen an der Außerfernbahn unterlassen zu haben, und fordert, den Betrieb der Eisenbahninfrastruktur von einem qualifizierten Betreiber durchführen zu lassen. "Offensichtlich ist auch der Bund als Eigentümer der DB Netz AG überfordert. Hier muß wohl der Freistaat sich direkter engagieren und bayerische Interessen selbst in die Hand nehmen", meint PRO BAHN - Vorsitzender Moy. Denn schon jetzt finanziert der Freistaat Bayern indirekt über die Trassenentgelte den Streckenunterhalt, kann jedoch kaum Einfluß nehmen auf die Leistungen der DB Netz AG. Denkmodelle wären entweder, dass die Strecken in das Eigentum des Freistaats übergehen, der ein Infrastrukturunternehmen mit dem Betrieb beauftragt. Oder Minderleistungen wie im Fall der Außerfernbahn werden mit Vertragsstrafen belegt, die den Infrastrukturbetreiber zur versprochenen Qualität zwingen.

Rückfragen bitte an Norbert Moy, (0881) 638131
v.i.S.d.P.: Norbert Moy