PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Bezirksverband Oberbayern

Pressemeldung vom 01.07.2025

PRO BAHN fordert mehr Züge nach Deisenhofen, besseres Ersatzkonzept und nachvollziehbare Schadensinformation

Bahn-Sperrung zwischen Giesing/Deisenhofen und Holzkirchen

„Die Sperrung der Bahnstrecke ins Oberland und der S3 Süd ist schon schlimm genug, das schlechte Ersatzkonzept, die damit fehlende Kapazität und die unzureichende Kommunikation machen das denn erst so richtig schlimm“, so Marco Kragulji, Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN zur Sperrung der Bahnstrecke Giesing - Deisenhofen - Holzkirchen. PRO BAHN fordert, dass auf der einzig verbliebenen Strecke von Deisenhofen Richtung Solln die Züge sofort auf den 20-Minuten-Takt verdichtet und deutlich verlängert werden, damit es mehr Platz gibt. Das Ersatz-Buskonzept muss auf diesen Zugverkehr ausgerichtet werden. Zudem fordert der Verband, dass DB InfraGO nachvollziehbar erklärt, wieso auch am Tag vier des Schadens noch keine ad-hoc-Maßnahmen zur Wiederherstellung der Strecke ergriffen wurden. „Hier handelt es sich um eine wichtige Bahnverbindung für das Oberland und auch für die Münchner, da ist eine aktivere Kommunikation des Netzbetreibers dringend nötig, wenn er schon an der ausreichenden Instandhaltung und schnellen Wiederherstellung der Infrastruktur gescheitert ist“, so Marco Kragulji weiter.

Für den Ersatzverkehr fordert PRO BAHN konkret, dass das Potential der noch verfügbaren Bahnstrecke München Hauptbahnhof - Solln - Deisenhofen sinnvoll genutzt wird. Bislang verkehren auf dieser Strecke nur noch die Züge der BRB des Netzes Chiemgau-Inntal unter der Woche tagsüber. Diese können jedoch die entfallende S-Bahn nicht kompensieren. Daher fordert PRO BAHN, dass zu den bisherigen Betriebszeiten der S-Bahn ein 20-Minuten-Takt von Deisenhofen über Solln bis zum Hauptbahnhof fährt. Zudem sind längere Züge einzusetzen wie eine Doppeltraktion von sechsteiligen BRB-Triebwagen oder S-Bahn-Langzüge. Damit besteht dann eine schnelle und leistungsfähige Anbindung von Deisenhofen, auf die dann der Bus-Ersatzverkehr Giesing - Deisenhofen sowie Deisenhofen - Holzkirchen aufbauen kann. Wichtig ist auch ausreichende Kapazität im Ersatzverkehr, gerade für die Reisenden ins Oberland, die dann in Deisenhofen in den Bus einsteigen müssen. „Wir wissen, dass der 20-Minuten-Takt geht, da dies bei den Bauarbeiten auf der S3 auch erfolgte. Durch Ausfall der BRB Oberland sind auch genügend Bahnsteiggleise frei. Beim Angebot muss dringend nachgebessert werden!“, so der PRO BAHN-Sprecher. Die Kommunikation der Ersatzfahrpläne muss gemeinsam für S-Bahn und BRB erfolgen. „Aus Sicht der Kunden ist es ein Angebot. Dann muss auch einfach nachvollziehbar sein, wann was fährt, und nicht nur durch Nebeneinanderlegen von noch geltenden regulären Fahrplänen, und den Ersatzbussen der beiden Betreiber“ so Marco Kragulji weiter.

Zudem muss die DB InfraGO transparent machen, was der genaue Schaden ist und wieso provisorische Ersatzmaßnahmen wie Spurhaltestangen zur provisorischen Wiederherstellung der Spurhaltefähigkeit nicht möglich sind. „Es ist einfacher zu akzeptieren, dass es länger dauert, wenn kommuniziert wird, warum welche ad-hoc-Maßnahmen nicht möglich sind. Uns scheint, die Bedeutung der Eisenbahn für die Bürger im Oberland wird hier von DB InfraGo massiv unterschätzt“ so Marco Kragulij.

Rückfragen bitte an Marco Kragulji, Stellv. Vorsitzender LV Bayern, E-Mail: marco.kragulji@bayern.pro-bahn.de
oder Andreas Barth, Bezirksverband Oberbayern, Stellvertretender Vorsitzender, E-Mail: andreas.barth@muenchen.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Marco Kragulji