PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern
Herausgeber: PRO BAHN Landesverband BayernPressemeldung vom 20.10.2024
Fahrgäste sorgen sich um Bahnausbau in Bamberg
Nach seiner Landesversammlung sorgt sich der Fahrgastverband PRO BAHN um die zeitnahe Umsetzung des Bahnausbaus in Bamberg. Die Atmosphäre zwischen Deutscher Bahn und Stadt scheint vergiftet und dies gefährdet die zeitnahe Realisierung des Projekts.
Am 12. Oktober fand in den Räumen des Bistumshauses St. Otto in Bamberg die diesjährige Mitgliederversammlung des Fahrgastverbands PRO BAHN Bayern e.V. statt. Bamberg ist nicht nur Weltkulturerbestätte, sondern auch der Ort, an dem der letzte Teilabschnitt der Bahnverbindung Berlin – München (VDE 8) realisiert werden soll. Dementsprechend wurde die Mitgliederversammlung eingeleitet von einem sehr interessanten Fachvortrag zum Thema „Bahnausbau im Großraum Bamberg“ durch Herrn M. Plath, den Projektleiter von DB InfraGO.
Unabhängig von der Mitgliederversammlung hatte der Baureferent der Stadt Bamberg mit seinem Festvortrag anlässlich der Semestereröffnung der Volkshochschule Bamberg bei PRO BAHN Mitgliedern im Vorfeld für Irritationen gesorgt. Herr Beese reicherte seinen – zugegebenermaßen kurzweilig vorgetragenen – Vortrag mit erheblichem Bahn-Bashing an, von gescheitertem Busverkehr auf Malta bis zu den Gehältern von Vorständen der Deutschen Bahn AG. Er äußerte auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Projekts.
Der Fahrgastverband PRO BAHN fragt sich, warum in einer Planungsphase, in der die beteiligten Partner, also die Stadt Bamberg und die DB, intensiv und zielgerichtet zusammenarbeiten sollten, von einem offiziellen Vertreter der Stadt vor großem Publikum ein Vortrag gehalten wird, der über weite Strecken den DB-Konzern diffamiert. Will man dort vorsätzlich die Arbeitsatmosphäre vergiften, um das Projekt zu verzögern oder gar doch noch zu verhindern?
Leider konnte Herr Plath in seinem Fachvortrag und in der anschließenden intensiven Diskussion die vorhandenen Sorgen nicht zerstreuen. Er zeigte auf, welche Konflikte aktuell im Projekt bestehen und wies auch auf die weitere Verzögerung hin, die die formalen Fehler bei der Offenlegung der Planungsunterlagen und die daraufhin von der Regierung von Oberfranken angeordneten Maßnahmen, sowie zeitliche Konflikte mit der Sanierung der Hochleistungskorridore verursachen.
Der Fahrgastverband PRO BAHN hofft, dass trotz der inhaltlichen Differenzen zwischen der Stadt Bamberg und DB InfraGO dieses Projekt bald die Planfeststellung erreicht und dann in einigen Jahren in die Realisierung kommt. Der Knoten Bamberg ist der letzte große Flaschenhals zwischen Erfurt und Nürnberg. Eine gute und schnelle Anbindung liegt im Interesse der Stadt, und man sollte nicht riskieren, dass die eingeplanten Finanzmittel andernorts ausgegeben werden.
Rückfragen bitte an Prof. Dr. Lukas Iffländer, Landesvorsitzender, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Dr. Siegfried Lemmer, Sprecher der PRO BAHN-Bezirksgruppe Mittel- und Oberfranken, Tel. 0176 57723528, E-Mail: s.lemmer@bayern.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer