PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Stadt- und Kreisgruppe München

Pressemeldung vom 19.03.2024

Tram Schwabing - Kieferngarten - Am Hart für Neufreimann sinnvoll und nötig

Die Verlängerung der Tram 23 von Schwabing zum Kieferngarten sowie die Strecke zu Am Hart sind verkehrlich sinnvoll und auch nötig, damit die künftig 15.000 Einwohner des Neubaugebiets Neufreimann sinnvoll an das städtische Verkehrsnetz angeschlossen sind. „Es wäre zwar bedauerlich, falls tatsächlich nicht die Tramlinie von Schwabing Nord durch den Englischen Garten Richtung Maximilianeum fahren könnte, doch dies stellt in keinster Weise Sinn und Notwendigkeit der Verlängerung der Tram 23 zum Kieferngarten in Frage. Das gleiche gilt für die Tram 24 zwischen Kieferngarten und Am Hart“ so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Er bewertet damit die Auswirkungen aus dem Brechen der Zusage des damaligen Ministerpräsidenten Seehofer, der sogenannten Tram-Nordtangente auf der heutigen Bustrasse durch den Englischen Garten zuzustimmen. Die Tram 23 zum Kieferngarten sowie die Tram 24 nach Am Hart stehen in keinem ursächlichen Zusammenhang mit der Tram-Nordtangente, sondern sind für sich sinnvoll und die wirtschaftlichste Erschließung von Neufreimann und den 15.000 Einwohnern dort.

„Der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs ist dringend nötig, damit trotz der weiterhin steigenden Einwohnerzahlen Münchens die Straßen nicht mehr durch den hohen Platzverbrauch des Autoverkehrs überlastet sind und der nicht verlagerbare Wirtschaftsverkehr noch stattfinden kann. Zudem muss dringend Platz an der Oberfläche für neue Bäume und weitere Maßnahmen gegen Erhitzung freigemacht werden, auch hier ist die Tram als Oberflächen-Verkehrsmittel mit dem geringsten Platzbedarf ein wichtiger Baustein.“ so der PRO BAHN-Sprecher weiter.

Der Bund fördert städtische Schienenprojekte mit bis zu 85 Prozent der Baukosten. Hierzu wird der sogenannte Nutzen-Kosten-Faktor berechnet. Aus Gründen der Verfahrenökonomie werden dabei gern benachbarte Maßnahmen gemeinsam bewertet, auch wenn jede für sich alleine einen ausreichenden Nutzen nachweisen könnte. Bei dem hier vorliegenden Nutzen-Kosten-Faktor von 1,48 besteht ein hoher Nutzenüberschuss, das bedeutet: selbst ein deutlich niedrigerer Nutzen als bislang ist noch ausreichend, damit der Nutzen über den Kosten liegt, und der Bund den Löwenteil der Baukosten übernimmt. Bei anderen Projekten wie der U5 nach Pasing und Freiham oder dem 2. S-Bahn-Tunnel ist der Nutzen-Kosten-Faktor erheblich niedriger. Dort gibt es sogar Probleme nachzuweisen, dass der Nutzen zumindest die Kosten erreicht. Für die U5 nach Pasing musste sogar kreativ die Strecke in zwei Teile getrennt werden, damit zumindest für einen Teil der Strecke ein Zuschuss erreicht werden konnte. Auch wenn die vom Land verursachten Verzögerungen bei einem Teil der Nordtangente eventuell ein neues Berechnungsverfahren bedeuten könnten, ist hierdurch der Zuschuss nicht grundsätzlich in Frage gestellt.

Eine verkehrlich wichtige Ergänzung für die Tram 23/24 ist die sogenannte Tram Y-Nord von Am Hart über Petuelring in die Innenstadt sowie Richtung Feldmoching. Der Nutzen der Tram Y-Nord ist bei den bisherigen Studien noch nicht berücksichtigt. „Mit der Tram Y-Nord drängt es sich förmlich auf, die Tram 24 vom Kieferngarten über Am Hart und Petuelring Richtung Innenstadt zu verlängern. Damit wird der gesamte Münchner Norden erheblich gestärkt, und BMW spürbar besser angebunden“ so Andreas Barth. Eine Beschleunigung nicht nur der Tram 23/24, sondern auch der Y-Nord ist ein gutes Signal für München.

Rückfragen bitte an Andreas Barth, andreas.barth@muenchen.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Andreas Barth