PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Stadt- und Kreisgruppe München

Pressemeldung vom 08.12.2023

Rückkehr zum Regelbetrieb in München sowie Nachanalyse ist positiv

eils noch Eisglätte bei Bushaltestellen

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt die Ankündigung der SWM/MVG, dass im Laufe des heutigen Freitags der Regelbetrieb wieder aufgenommen wird und auch alle Tram-Strecken wieder uneingeschränkt befahren werden können. „An erster Stelle bedanken wir uns bei all den Mitarbeitern, die mit sehr großem Engangement und zeitlichem Einsatz dafür gesorgt haben, dass alle Tramstrecken wieder befahrbar sind. Dafür gebührt ein großes Danke!“ so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN.

Der Verband kritisiert allerdings, dass das städtische Baureferat immer noch nicht geschafft hat, die Bushaltestellen adäquat zu räumen. „Besonders Sorge machen uns Situationen, an denen der Weg zwischen Bushaltestelle und U-Bahn vereist ist, und möglicherweise auch noch über einen ebenfalls vereisten Radweg führt. Es ist nicht verständlich, dass eine knappe Woche nach Ende des Schneefalls nicht endlich alle Bushaltestellen geräumt sind“ so Andreas Barth und weiter „Während SWM/MVG nach einer gewissen Initialverzögerung deutlich an Tempo zugelegt haben und spätestens seit Mittwoch sehr gut unterwegs waren, konnten wir dies bei der Räumung von Bushaltestellen und Fußwegen durch das Baureferat so leider nicht beobachten.“

Gleichzeitig begrüßt PRO BAHN, dass SWM/MVG eine kritische Aufarbeitung angekündigt haben. „Neben dem Wiederherstellen der Betriebsfähigkeit und dem Beseitigen der Schäden ist das der nächste Schritt. Eine solche Situation bietet die Gelegenheit, künftig besser sein zu können. Dass SWM/MVG angekündigt haben, diese Gelegenheit ergreifen zu wollen, ist sehr positiv. Auch die vielen positiven Schritte zum Räumen seit Montag sollten für künftige Situationen erhalten bleiben“ so Andreas Barth. Dabei muss unbedingt auf die Erfahrungen des Personals vor Ort zurückgegriffen werden. Schnellschüsse wie der sofortige Nachkauf weiterer Unimogs sind nicht zielführend, vor allem da die bestehenden Unimogs sich nicht in allen Wintersituationen bewährt haben, und werden die Probleme auch nicht lösen.

Wichtig ist hingegen, dass künftig der Schnee sofort schnell geräumt wird, bevor er festfrieren kann, sowie dass ausreichend robuste Schienenfahrzeuge zur Verfügung stehen, um in dichter Frequenz schon geräumte Strecken weiter freizuhalten. In Leipzig fahren sogar Schienen-Schneepflüge vor Niederflur-Straßenbahnen, auch diese Lösung ist für München bedenkenswert. Eine kritische Aufarbeitung ist ebenfalls bei der Deutschen Bahn nötig, die sich aber bis jetzt noch nicht den kritischen Fragen der Medien gestellt hat.

Während in der Krisensituation selbst oft schnelles Handeln gefragt ist, beispielsweise kann geräumter Schnee nicht mehr festfrieren, ist bei der Aufarbeitung oft Gründlichkeit besser als möglichst schnell einen Abschlussbericht zur Verfügung stellen zu wollen oder gar in Aktionismus zu verfallen.

Auch die Zusammenarbeit mit anderen Winterdiensten gehört wie angekündigt auf den Prüfstand, insbesondere, dass künftig kein Schnee mehr auf Haltestellen und Tramgleisen abgeladen wird. Auch ist zu überlegen, ob bei diesen Ereignissen künftig beispielsweise kleine Gleisüberfahrten für den Autoverkehr gesperrt werden können, um die Vereisungsgefahr bei der Tram zu reduzieren. „Wir freuen uns, dass im Sinne der Fahrgäste der Stillstand jetzt vorbei ist, und es eine Nachanalyse gibt. Ziel muss sein, dass künftig die Tram den Münchner Bürgern wieder zuverlässig zur Verfügung steht, so wie dies bis Anfang 2006 stets der Fall war“ so Andreas Barth abschließend.

Rückfragen bitte an Andreas Barth, andreas.barth@muenchen.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Andreas Barth