PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Bezirksgruppe Schwaben

Pressemeldung vom 27.05.2022

Verkehrsminister Bernreiter spricht über Kürzungen im SPNV wegen fehlender Mittel

Fahrgastverband PRO BAHN: Zuschüsse zum SPNV nicht für die 2. Stammstrecke zweckentfremden!

(pb) Mit Erstaunen und Unverständnis hat der Fahrgastverband PRO BAHN einen Medienbericht aus dem Landkreis Aichach-Friedberg in der Friedberger Allgemeinen mit Aussagen von Staatsminister Christian Bernreiter zur Paartalbahn zur Kenntnis genommen. Der bayerische Verkehrsminister wird so zitiert, dass das Zugangebot auf der Paartalbahn schon jetzt über dem Standard liege und möglicherweise künftig sogar Angebote gekürzt werden müssten. Richtig ist, dass von der Taktfolge her das Angebot zwischen Aichach und Augsburg gut ist und dort auch sehr gut angenommen wird. „Aber außer dem Takt der Züge gibt es noch sehr viel Nachholbedarf. Die Bahnsteighöhen passen nicht zu den Zügen, an der eingleisigen Strecke wurde trotz vieler Ankündigungen zu Begegnungsgleisen seit Jahrzehnten nichts verbessert, ein schwerer Unfall deckte die Schwächen der Signaltechnik auf und einige Züge im Berufsverkehr sind regelmäßig überfüllt.“, so Manfred Schnell, der bei PRO BAHN Schwaben Ansprechpartner für die Themen der Paartalbahn ist. Manuel Rodriguez, Behindertenbeauftragter der Stadt Augsburg, ergänzt: „Menschen mit Einschränkungen und viele Senioren können regelmäßig nicht ohne fremde Hilfe in die Züge ein- oder aussteigen.“ „Beim Fahrplan gilt der bayernweit übliche Standard-Stundentakt, mit Verdichtungen auf Augsburg zu wie bei anderen Strecken in Ballungsräumen auch, nicht jedoch in Richtung Ingolstadt. Die wichtige Durchbindung der Züge bis Augsburg-Oberhausen (Uni-Klinik) wurde auf Eis gelegt.“ sagt Errol Yazgac, Sprecher von PRO BAHN für Schwaben.

Yazgac ist auch irritiert über die Aussage des Ministers, dass Kürzungen anstünden: „Falls der Minister das wirklich so gesagt hat, wie er in der Presse zitiert wird, muss man entgegnen: Die Strecke hatte durch das 2009 verbesserte Angebot innerhalb kürzester Zeit Fahrgastzuwächse von 72%[1]. Es ist seit langem bekannt, dass die Strecke nicht elektrifiziert ist und dass Dieselkraftstoff teurer wird. Der Freistaat hält seit Jahren Geld für den regionalen Zugverkehr für die Finanzierung der immer teurer werdenden zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München zurück. Aber dafür waren diese Zuschüsse aus Berlin nie gedacht. Die Staatsregierung sollte nicht den Fahrplan auf der Paartalbahn kürzen, um dann mit dem gesparten Geld die Münchner S-Bahn auszubauen. Falls Geld fehlt, sollte vielmehr beim Bund auf eine deutlichere Erhöhung der Zuschüsse für den öffentlichen Verkehr gedrängt werden“.

Rückfragen bitte an Manfred Schnell Mobil 0177-4237315
oder Jörg Lange, Stellvertretender Landesvorsitzender, Tel.: +49 176 551-42549 E-Mail: joerg.lange@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Lange