PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 18.05.2022

Zugverkehr durch Grenzkontrollen verzögert

PRO BAHN: Grenzkontrollen müssen wieder im fahrenden Zug erfolgen

Fernzüge, die von Österreich nach und durch Bayern fahren sind aufgrund von Grenzkontrollen in den Grenzbahnhöfen oft stark verspätet. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert, die Grenzkontrollen, in jahrzehntelang geübter Praxis, wieder im fahrenden Zug durchzuführen um Verspätungen zu vermeiden.

Die Fernzüge aus Österreich, die über Passau, Freilassing oder Furth im Wald nach Deutschland fahren, sind in den letzten Wochen sehr häufig verspätet, weil sie in den Grenzbahnhöfen wegen Grenzkontrollen aufgehalten werden. Diese Verspätungen übertragen sich dann auch auf andere Züge und bereiten vielen Fahrgästen Ärger, weil sie Anschlüsse verpassen, und verspätet ihre Ziele erreichen.

Wir haben uns in Europa an Reisen gewöhnt, bei denen man den Grenzübertritt kaum noch wahrnimmt: mit dem Schengener Abkommen wurden die Grenzkontrollen abgeschafft. Bereits lange vor dem Inkrafttreten des Schengener Abkommens wurden die Grenzkontrollen bei Fernzügen in der Regel im fahrenden Zug durchgeführt. Die Grenzbeamten beider betroffener Staaten bestiegen die Züge vor Grenzübertritt und führten Kontrollen im fahrenden Zug statt. Ein Grenzübertritt erfolgte bereits damals ohne Verzögerungen durch Kontrollen.

Jetzt erleben wir einen Rückschritt hinter diese schon Jahrzehnte lieb gewonnenen Errungenschaft: die Züge bleiben im Grenzbahnhof stehen, bis die Kontrollen abgeschlossen sind. Sie fahren aktuell häufig erst mit 10-30 min Verspätung weiter. Damit werden im weiteren Fahrtverlauf Anschlüsse verpasst und die Verspätungen übertragen sich wegen Trassenkonflikten auch auf den Nahverkehr.

Der Fahrgastverband PRO BAHN möchte an dieser Stelle nicht die Sinnhaftigkeit von Grenzkontrollen innerhalb des Schengenraumes in der aktuellen Situation diskutieren. Wir fordern jedoch eine Durchführung dieser Kontrollen im fahrenden Zug zur Sicherstellung des Fahrplans. Wir sehen keinen Grund, warum diese, vor Jahrzehnten standardmäßig angewendete Verfahrensweise nicht auch heute auch möglich sein sollte, wenn schon Grenzkontrollen für nötig gehalten werden.

Wir appellieren dringend an die beteiligten Stellen, die Konzepte entsprechend anzupassen und Fahrpläne nicht mehr durch unnötige Grenzaufenthalte durcheinander zu bringen.

Rückfragen bitte an Dr. Lukas Iffländer, Landesvorsitzender, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Timm Kretschmar, Schatzmeister, Tel. +49 172-1690461, E-Mail: t.kretschmar@bayern.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer