PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Bezirksverband Oberbayern

Pressemeldung vom 18.11.2021

ÖPNV in Oberbayern: Fürstenfeldbruck top, Pfaffenhofen flop

Untersuchung zur Erreichbarkeit zeigt auf: Bayern ist ÖPNV-Diaspora

Ein stark durchwachsenes Bild bietet der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)in Oberbayern, stellt der Fahrgastverband PRO BAHN fest. Der PRO BAHN-Bezirksverband Oberbayern hat eine Untersuchung der Allianz pro Schiene ausgewertet, die einen bundesweiten Vergleich zur Erreichbarkeit des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) angestellt hat.



Das Fazit: Selbst in der Boom-Region Oberbayern haben viele Bürger keine Möglichkeit, ein Grundangebot von Bus und Bahn auf kurzem Weg zu erreichen: Nur wer in der Nähe einer Bahn-Haltestelle wohnt, findet in der Regel ein adäquates Mindestangebot vor. Dabei sind die Unterschiede zwischen den Landkreisen eklatant: Wer in den Landkreisen München, Fürstenfeldbruck oder Starnberg wohnt, hat mit 95 bis 100-prozentiger Sicherheit einen guten Anschluss. 13 der 20 Landkreise in Oberbayern schaffen nicht einmal den bundesweiten Durchschnitt von 91,4 Prozent Aber schon die MVV-Landkreise Freising und Ebersberg liegen bereits unter dem bayerischen Durchschnitt von 82,4 Prozent, der bundesweit den vorletzten Platz belegt. Schlusslicht ist der Landkreis Pfaffenhofen mit 55,5 Prozent. Mit der unterschiedlichen Bevölkerungsdichte in den Regionen alleine lassen sich die Unterschiede nicht erklären. Allenfalls der Landkreis Garmisch-Partenkirchen profitiert von seiner Topografie mit den vier Tälern und liegt im Ranking weit vorne.

PRO BAHN-Bezirksvorsitzender Norbert Moy sieht seine Erfahrungen bestätigt: “Die Angebotsqualität des ÖPNV hängt in erster Linie vom politischen Willen der jeweiligen Aufgabenträger ab und nur wenig von Demographie und Topographie. Nicht nur Bayern, auch Oberbayern ist in weiten Bereichen eine ÖPNV-Diaspora“. PRO BAHN sieht hier einen massiven Nachholbedarf bei der Einrichtung bzw. Erweiterung der Verkehrsverbünde, aber auch bei der Reaktivierung von Bahnhöfen und Bahnstrecken. Laut Allianz pro Schienen liegt Bayern im Ranking der Bundesländer auf dem vorletzten Platz vor Mecklenburg-Vorpommern. „Den Titel ‚Bahnland Bayern‘ muss sich der Freistaat erst noch hart erarbeiten“, so das Resümee von PRO BAHN Sprechern Norbert Moy zum Erreichbarkeits-Ranking der Allianz pro Schiene.

Hinweis für die Medien:
Eine ausführliche Bewertung und Grafiken zum Ranking der oberbayerischen Landkreise finden Sie in der aktuellen Ausgabe der PRO BAHN Post unter https://www.pro-bahn.de/oberbayern/pbp/pbp202111.pdf. Die Diagramme können gerne in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden.
Die bundesweite Untersuchung der Allianz pro Schiene finden Sie hier:
https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/dossiers/erreichbarkeitsranking/.

Rückfragen bitte an Norbert Moy, Oderdinger Str. 19b, 82362 Weilheim, Tel.: 0172-5695975
oder Andreas Barth, andreas.barth@muenchen.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Norbert Moy