PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 27.01.2021

Fahrgastverband PRO BAHN: Bahn und Busse müssen uneingeschränkt weiter fahren

Vollständiger Ausgleich der Erlösausfälle durch neuen ÖPNV Rettungsschirm für 2021

München (pb) Auf einer digitalen Informationsveranstaltung des Fahrgastverbandes erteilten Landesvorstand und Mitglieder am vergangenen Samstag Überlegungen zur Reduzierung oder gar Einstellung des ÖPNV eine klare Absage. "Wer so etwas anregt, ingnoriert vollständig, wie viele der Nutzer von Bussen und Bahnen schlichtweg auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind", so Lukas Iffländer vom Landesvorstand. Ein Auto für den Arbeitsweg könnten sich zahlreiche Pendler nicht oder nur schwer leisten. Auch für viele mobilitätseingeschränkte und/oder umweltbewusste Bürger gäbe es keine Alternative. Statt Kürzungsüberlegungen brauche es teilweise im Berufsverkehr sogar Angebotsverdichtungen, um den Mindestabstand sicherzustellen.

Angesichts reduzierter EInnahmen aus Fahrkarten und Abos wären Verkehrsunternehmen und Verbünde derzeit stattdessen bereits gezwungen, das Angebot einzuschränken und Taktabstände zu erhöhen. "Das löst eine sehr gefährliche Abwärtsspirale aus", so Jörg Lange in seinem Vortrag auf der Veranstaltung. Punktuelle zu volle verbleibende Fahrten und lange Fahrzeiten mit gerade im Winter unbequemen Aufenthalt in Schnee und Regen an Haltestellen würden das Image des umwelt- und klimafreundlichen ÖPNV schädigen und weitere Kunden vertreiben. Wer aber beispielsweise dann ein Auto kaufe, der sei für den ÖPNV auf lange Zeit verloren. Konsequenz wären weitere EInnahmeverluste gefolgt von neuen Kürzungen. Die am Ende erzeugten Umweltbelastungen durch mehr Autoverkehr und längere Staus wären ein Problem für alle Bürger.

Um das zu vermeiden, seien Bundesregierung und Freistaat aufgefordert, auch für 2021 einen ÖPNV Rettungsschirm zu organisieren. Dabei müsse insbesondere Bayern in diesem Jahr seinen Anteil komplett zahlen und damit einen vollen Ausgleich der Einnahmeverluste sicherstellen. Denn im vergangenen Jahr habe der Freistaat entgegen seinen ursprünglichen Zusagen die Rettungsmitttel aus Berlin nur auf in Summe 90% der Verluste aufgestockt, obwohl der Bund seinen Zuschuß komplett gegeben habe und andere Bundesländern ihre Verbünde und Verkehrsunternehmen komplett entschädigt hätten. Egal, ob es um CO2-Reduktionen im Verkehr zum Klimaschutz oder weniger Lärm und Abgase auf den Straßen gehe - zum ÖPNV gäbe es keine Alternative. Der geforderte vollständige Ausgleich der Verluste sei im Interesse aller Bürger.

Die von den Teilnehmern einstimmig unterstützte Resolution des Landesvorstandes im Wortlaut: "Wir fordern Freistaat, die Landkreise und kreisfreie Städte auf
den klimafreundlichen ÖPNV als zentrale Komponente der Daseinsvorsorge und Teilhabe uneingeschränkt für alle darauf angewiesenen Bürger (z.B. Pendler, mobilitätseingeschränkte Personen) aufrecht zu halten und wo nötig und möglich das Angebot zu verdichten. Wir fordern deshalb Bundesregierung und Freistaat auf, den ÖPNV-Rettungsschirm für das Jahr 2021 zu verlängern und dann endlich finanziell so auszustatten, dass Unternehmen, die Fahrplan- und Platzangebot vollständig aufrecht erhalten, die Fahrgasterlösausfälle zu 100% erstattet bekommen können."

Der Landesverband Bayern des Fahrgastverbandes PRO BAHN führte am Samstag anstelle einer derzeit nicht möglichen Präsenz-Landesversammlung eine digitale Informationsveranstaltung für seine Mitglieder durch. Neben einem generellen Tätigkeitsbericht des Vorstandes wurden u.a. die Elektrifizierung der Bahnstrecken in Bayern sowie die Reaktivierung von Bahnstrecken ausgehend von Fachreferaten ausführlicher diskutiert. Das Teilnehmerfeedback für diese Alternative war durchweg positiv.

Rückfragen bitte an Jörg Lange, Vorstandsbeisitzer, Tel.: +49 176 551-42549 E-Mail: joerg.lange@pro-bahn.de
oder Timm Kretschmar, Vorstandsbeisitzer, Tel. +49 172-1690461, E-Mail: t.kretschmar@bayern.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Lange