Pressemeldung vom 02.03.2018

S-Bahn rund um Würzburg

Verkehrswende zu weniger Feinstaub erfordert massiven Bahnausbau

Würzburg(pb)

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Fahrgastverband PRO BAHN fordern für die Region Mainfranken ein attraktives Nahverkehrsangebot auf S-Bahn Niveau. Ohne einen solchen Ausbau kann die Umweltbelastung durch den PKW-Verkehr nicht signifikant reduziert werden. Im Rahmen dieses Ausbaus sind Taktverdichtungen, Fahrzeitreduzierung, die Reaktivierung ländlicher Strecken und die Schaffung neuer Stationen notwendig.

Zwischen Karlstadt und Würzburg soll anstelle der meist nur stündlichen Regionalbahn zusätzlich zum stündlichen Regionalexpress eine S-Bahn jede Viertelstunde verkehren. „So können die Bahnkunden einfach zum Bahnhof gehen, ohne sich vorher groß zu informieren, wann der nächste Zug fährt,“ erklärt Dr. Christian Loos, Vorsitzender des VCD Mainfranken. Unter anderem die große Kreisstadt Kitzingen soll ganztägig mit einer halbstündlichen S-Bahn angebunden werden.

Weiterhin fordern die Verbände die Reaktivierung der Strecken von Seligenstadt nach Volkach und von Lohr Bahnhof bis mindestens Lohr Stadt. Mit Volkach wird das Wein- und Tourismuszentrum mit einem deutlich attraktiveren Schienenverkehr aufgewertet, wodurch neue Kundengruppen gewonnen werden können. „Eine Weinprobe macht einfach mehr Spaß, wenn nicht einer als Fahrer darauf verzichten muss,“ stellt Loos fest.

Ergänzend muss das Netz an Stationen dichter werden. Dazu gehören einerseits zusätzliche Haltepunkte in Würzburg selbst, allen voran zur Erschließung des Gewerbegebiets Ost am „Wöllrieder Hof“. Aber auch in der Fläche sind weitere Haltepunkte für die Konkurrenzfähigkeit zum Auto unabdingbar. Mit neuen Halten wie z.B. Oberpleichfeld zwischen Würzburg und Schweinfurt sowie Sickershausen zur besseren Erschließung des Ostteils von Kitzingen können so neue Gebiete attraktiv mit der Bahn angebunden werden. „Wenn man nicht weit zum Bahnhof hat, ist die Schwelle in den Zug zu steigen auch geringer,“ ist für Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN, klar.

Schnellere Fahrzeiten sind attraktiver. Zusätzlich zur Regionalbahn in Richtung Ansbach soll eine beschleunigte Regionalexpresslinie nach München geschaffen werden, anstelle der bisher geplanten Durchbindung der überall haltenden Regionalbahn. „Mit dieser Beschleunigung lassen sich gerade preissensible Kunden, die lange Strecken zurücklegen müssen, wie die Studenten, vom Fernbus und vom Auto auf die Bahn bringen,“ argumentiert Iffländer.

Die beiden Verbände erarbeiten derzeit ein ausgefeiltes Konzept für eine S-Bahn Mainfranken mit den notwendigen Begleitmaßnahmen. Mit diesen Maßnahmen wird der Verkehr auf der Schiene für die Fahrgäste attraktiver und gleichzeitig wird die Umwelt massiv entlastet.

Über den Fahrgastverband PRO BAHN

Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN hat rund 4.000 Mitglieder und vertritt die Interessen der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Er arbeitet ehrenamtlich, ist in zahlreichen Gremien aktiv und wirkt sowohl auf Politiker und Behörden als auch auf Verkehrsunternehmen ein, um einen attraktiveren und besseren öffentlichen Personenverkehr zu erreichen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN arbeitet ehrenamtlich im Interesse der Fahrgäste. Die Mitglieder „erfahren“ tagtäglich den öffentlichen Verkehr (ÖV) auf Schiene und Straße. Aus diesen Erfahrungen heraus lobt und kritisiert der Verband Akteure und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch sachliche Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a.m. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.pro-bahn.de

Über den VCD

Der VCD ist als Umwelt- und Verbraucherverband der einzige der Verkehrswende. Der VCD arbeitet seit 1986 als gemeinnützige Organisation für eine umwelt- und sozialverträgliche, sichere und gesunde Mobilität. Dabei wird von über 55.000 Mitgliedern und Spender/-innen unterstützt, die seine Arbeit für eine zukunftsfähige und ökologische Verkehrspolitik ermöglichen. Wir setzen uns ein für ein sicheres und gerechtes Miteinander auf der Straße: für Fußgänger, Fahrradfahrerinnen, ÖPNV-Nutzer und Autofahrerinnen.

Der VCD hat gemeinsam mit Verbänden der deutschen Eisenbahnbranche drei Kernforderungen zur Bundestagswahl 2017 und für die kommende Legislaturperiode vorgelegt. Zusammen mit den politischen Entscheidern im Bund und in den Ländern wollen wir uns für die Einführung des Deutschland-Takts, für die Halbierung der Schienenmaut und für die Förderung von Innovationen im Schienenverkehr einsetzen.

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Höchberger Straße 4, 97082 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer