Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 30.05.2011

Benutzung von Busspuren für Elektroautos ist gefährlicher Irrsinn

PRO BAHN kritisiert die von der Bundesregierung ins Gespräch gebrachten Sonderrechte für die Fahrer von Elektroautos

Um neue Anreize für den Kauf von Elektroautos zu setzen, hat die Bundesregierung unter anderem eine Mitbenutzungsmöglichkeit von Busspuren ins Auge gefasst. Der ehrenamtliche, gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert dies scharf und sieht dadurch die Gefahr einer weiteren Verschlechterung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Groß- und Mittelstädten.

Busspuren sind nicht umsonst Busspuren, sie dienen der Beschleunigung und somit Attraktivierung des ÖPNVs. Dabei tragen Busspuren auch dazu bei, die innerstädtischen Straßen zu entlasten, da über sie viel mehr Menschen transportiert werden können, als über eine vergleichbar große Straßenspur. Dürften Elektroautos Busspuren mitbenutzen, wäre dies eine Zweckentfremdung von Busspuren. Der eigentliche Sinn von Busspuren, den umweltschonenden ÖPNV zu fördern, würde unterwandert werden.

Außerdem sieht der Verband in der Benutzung von Busspuren ein enormes Gefahrenpotential. So könnte es beispielsweise an Kreuzungen zu schweren Abbiegeunfällen kommen, wenn Autofahrer von der Busspur aus quer über die übrigen Fahrspuren abbiegen.

Die Bundesregierung sollte auch die geplanten Milliardensubventionen für die Automobilindustrie zur Förderung von Elektroautos besser in den weiteren Ausbau des ÖPNVs stecken. Die von der Regierung ins Leben gerufene Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) ist einseitig mit Vertretern der Automobil-Branche besetzt und in der aktuellen politischen Diskussion wird leider ausgeblendet, dass es die „E-Mobilität“ bereits seit 110 Jahren technisch perfekt entwickelt gibt. In Form von Zügen, der "Elektrischen", wie Straßenbahnen im Volksmund auch genannt werden oder Oberleitungsbussen. Dort sollte man ansetzen und fördern. Schließlich löst man mit Elektroautos nicht Probleme, wie Stau, Parkraumnot, verstopfte Innenstädte, Flächenversiegelung und Flächenfraß oder lebensgefährliche Unfälle.

Rückfragen bitte an
Michael Bienick,
PRO BAHN RV Euregio Aachen, Tel.: (02433) 51216
v.i.S.d.P.: Matthias Oomen

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