Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 11.04.2013

Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert erhöhte Schwarzfahrer-Strafe

Ramsauer soll Verordnung zum erhöhten Beförderungsgeld nicht umsetzen

Der Fahrgastverband PRO BAHN äußert Kritik an der Empfehlung der Länder-Verkehrsminister-Konferenz, die Strafe für Schwarzfahrer von 40 auf 60 Euro zu erhöhen. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Gerd Aschoff wies darauf hin, dass zu viele Fahrgäste wegen ausgefallener Automaten und defekter Entwerter unfreiwillig als Schwarzfahrer abgestempelt werden. Aschoff: „Häufig versagen die Automaten dabei, die EC-Karte des Fahrgastes zu lesen. Oder die von Region zu Region variierenden Tarifinformationen sind völlig unverständlich und führen zu Problemen bei der Kontrolle.“ Auch komme es vor, dass der Einwurfschlitz von Automaten verklebt ist und der zahlungswillige Fahrgast nicht zu seiner Fahrkarte kommt. Schlimmer noch sei, dass in einem solchen Fall die Zentrale des Verkehrsunternehmens bei einer Fernkontrolle fälschlich davon ausgeht, dass der Automat funktionsfähig ist. „Wir kennen auch eine Reihe von Fällen, wo Fahrgäste nicht wussten, dass sie eine Fahrkarte nach dem Kauf nochmals stempeln mussten und Strafe zahlen sollten.“
Besonders ärgerlich ist es für zahlungswillige Fahrgäste, dass im Falle eines defekten Automaten oder Entwerters häufig keine zweite Ebene wie ein Automat im Zug oder Verkaufspersonal vor Ort zur Verfügung steht. Die Verkehrsunternahmen sind daher aus Fahrgastsicht dazu verpflichtet, zuerst für zuverlässige Automaten und Entwerter zu sorgen. Statt der Erhöhung der Strafe von 40 auf 60 Euro hätte es der Fahrgastverband PRO BAHN lieber gesehen, wenn die Strafe für Wiederholungstäter deutlich angehoben worden wäre. Aschoff stellte klar: „Wer wirklich keine Fahrkarte kaufen will, der ist ein Schwarzfahrer und muss dafür im Interesse der ehrlichen Fahrgäste belangt werden. PRO BAHN hält es aber für fatal, wenn Fahrgäste ohne eigenes Verschulden als Schwarzfahrer abgestempelt werden.“ Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sollte deshalb den Erhöhungswunsch nicht in eine Verordnung umsetzen.

Rückfragen bitte an
Gerd Aschoff, stv. Bundesvorsitzender, Tel.: 0171 - 2767 926, E-Mail: gerd.aschoff@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann (Ehrenvorsitzender),
Tel.: 0172 - 267 378 4, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Gerd Aschoff

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