Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 31.01.2013

Fahrgäste wollen, dass Züge fahren

Tagtäglich sind tausende Fahrgäste in alten Zügen unterwegs, obwohl die ihnen versprochenen neuen Züge gebaut sind und auf Abstellgleisen herumstehen

Der Fahrgastverband PRO BAHN appelliert an den Verkehrsminister Ramsauer, beim heutigen Bahngipfel das Thema Fahrzeugzulassung mit oberster Priorität zu behandeln und nach einer zukunftsfähigen Lösung zu suchen. Es kann nicht sein,
dass direkt oder indirekt mit öffentlichen Geldern geförderte Fahrzeuge des Nahverkehrs auf der Schiene nutzlos auf Nebengleisen herumstehen, statt für den Fahrgast auf den Bahngleisen zu fahren.

Auch wenn bei der Fahrzeugindustrie nicht alles rund läuft, so kann es nicht sein, dass einige Fahrzeuge eines Triebwagentyps (z.B. "Talent 2") eine Zulassung bekommen haben, andere nicht. Während es für Straßenfahrzeuge – z.B. Busse – eindeutige und auslegungskonsistente Regeln gibt, fehlen diese so beim System Bahn. "Man stelle sich vor, dass (rote-weiße) Busse, die in Hamburg fahren, zugelassen sind, und in der blauen Version für München mit etwas anderen Sitzplätzen eine komplett neue Zulassung benötigten – das ist undenkbar. Beim System Eisenbahn kommt dieses zurzeit so vor", erklärt der PRO BAHN-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann. "Wenn der Verkehrsminister nicht schnellstens für klare Regeln sorgt, werden wir Fahrgäste neue Fahrzeuge nur noch aus dem Fenster alter Waggons bei der Vorbeifahrt an Abstellgleisen bewundern dürfen."

Neue Fahrzeuge werden auch benötigt, um die geforderte und gewünschte Barrierefreiheit herzustellen und so allen Reisewilligen den problemlosen Zugang zu den Zügen zu ermöglichen.

Wenn die Zulassungsregeln klar sind, es Bauartzulassungen gibt, dann können wir eindeutig auf Mängel der Hersteller und auch der Besteller hinweisen und auf deren Abstellung drängen, ohne dass sich die Verantwortlichen hinter unklaren Zulassungsregeln verstecken können und selbst bei kleinsten Änderungswünschen im Sinne der Fahrgäste gleich eine neue Typ-Zulassung befürchtet werden muss.

Klare Regeln dienen allen, den Fahrgästen, der Industrie und dem Steuerzahler – die Politik muss nun endlich den Rahmen dafür schaffen.

Über den Fahrgastverband PRO BAHN

Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN vertritt die Interessen der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Er arbeitet ehrenamtlich und erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare, gibt Fahrgastinformationen (z.B. Taschenfahrpläne, Fahrradführer, Biergartenführer, Spartipps) heraus, hält Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a. mehr.

Rückfragen bitte an
Matthias Oomen (Pressesprecher),
Tel.: 0176 - 297 213 26, E-Mail: m.oomen@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann (Ehrenvorsitzender),
Tel.: 0172 - 267 378 4, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Matthias Oomen

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