Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen
Ansprechpartner für die PressePressemeldung vom 10.06.2025
Deutsche Bahn streicht Familienreservierung
Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert erhebliche Kostensteigerungen für Fahrgäste mit Kindern
München (pb) Zum kleinen Fahrplanwechsel am 15. Juni 2025 streicht die Deutsche Bahn Familienreservierungen ersatzlos. Sie ermöglichten die Sitzplatzbuchung für mitreisende Kinder ohne weitere Gebühren. Außerdem werden die Preise für die Reservierungen erhöht.Zurückgenommen wird die Regelung zur Stornierung von Flexpreistickets, diese sind dann wieder bis zum Vortag der gebuchten Reise kostenlos stornierbar. Die erst kürzlich eingeführte Regel, die Rückgabe nur bis 8 Tage vor der Reise kostenfrei anzubieten, war im Zeitalter der Digitalisierung nicht zeitgemäß und wurde vom Fahrgastverband PRO BAHN scharf kritisiert.
Wie jedes Jahr werden zum Beginn des Sommers kleinere Fahrplankorrekturen vorgenommen und Angebote lanciert. Dieses Mal nutzt das bundeseigene Unternehmen den Anlass, um die Reservierungsgebühren um 6 Prozent anzuheben. So kostet sie in der 2.Klasse für eine Person dann 5,50 Euro (jetzt 5,20 Euro) und in der 1. Klasse bei separater Buchung 6,90 Euro (jetzt 6,50 Euro). Die Familienreservierung, mit der Familien günstig für ihre Mitreisenden Kinder Plätze reservieren konnten, entfällt. Die Reservierung zum Großelternbesuch für eine vierköpfige Familie kostet dann mehr als doppelt so viel wie zuvor: 44,00 Euro statt 20,80 Euro.
Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert diese erheblichen Kostensteigerungen. Gerade für Familien, für die die DB extra Bereiche vorsieht und Kindern die Mitreise mit kleinen Aufmerksamkeiten zum Erlebnis werden lässt, ist die Reise im Zug Familienzeit, die der Nachwuchs schätzt.
„Bei gleichzeitiger Buchung eines digitalen Tickets mit für die Reise eingetragenen Kindern sollte die Reservierung nicht teurer werden. Dies Umzusetzen ist bei kundenorientierter Digitalisierung technisch problemlos möglich“ resümiert Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte des Fahrgastverbands PRO BAHN und ergänzt „hier sind Politik und die Vertreter des Eigentümers gefordert, auch Familien mit Kindern umweltfreundliche Reisen mit der Bahn preislich attraktiver zu gestalten. Insbesondere bei Reisen mit Familie sind die Kosten gegenüber dem Auto ein wichtiges Entscheidungskriterium.“
Die vor weniger als einem Jahr eingeführte Regelung, dass eine Stornierung von Flexpreistickets ab 7 Tage vor der Reise zehn Euro kostet, wird wieder zurückgenommen. Damit reagiert die Deutsche Bahn auf die Proteste des Fahrgastverbands PRO BAHN. Für Fahrgäste die dieses teure Ticket nutzen, ist die Flexibilität ein wichtiger Kernbestandteil des Angebotes.
Weitere Änderungen, Anpassungen und Aktionen sind auf der Seite
www.bahn.de/info/kleiner-fahrplanwechsel-juni25 zusammengefasst.
Rückfragen bitte an
Detlef Neuß, Bundesvorsitzender, Tel.: +49 170 5853246, E-Mail: neuss@probahn-nrw.de
oder Jörg Bruchertseifer, Fachausschuss Tarife und Fahrgastrechte, Tel.: +49 160 90636984, E-Mail: joerg.bruchertseifer@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Bruchertseifer