Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 10.09.2024

Die Preisanpassung im D-Tarif erhöht die Widersprüchlichkeit der ÖPNV-Tarifstruktur

Fahrgastverband PRO BAHN fordert bundesweit einheitliche Tarifbedingungen und einfache logische Strukturen

München (pb) Die drastische Erhöhung der Tarife im Deutschlandtarif, der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) jenseits der Verbünde und bei verbundüberschreitenden Fahrten gilt, um 7,9% erhöht die Widersprüchlichkeit der Tarifstruktur im Eisenbahnverkehr. Es ist schlicht nicht vermittelbar, dass eine SPNV-Tageskarte wie das „Quer-durchs-Land-Ticket“ genauso viel kostet, wie eine Monatskarte für den deutschlandweiten ÖPNV.
Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert bundesweit einheitliche Tarifbedingungen und für Jedermann nachvollziehbare logische Tarifstrukturen. Der Erhalt des Deutschlandtickets ist genauso wichtig, wie die auskömmliche Finanzierung des Nahverkehrs.


Mit dem Deutschlandticket haben die Verantwortlichen ein Tarifrevolution angestoßen, die für Kunden im Öffentlichen Nahverkehr das Reisen durchs Land deutlich vereinfacht hat. Das Ergebnis ist auch, dass für Gelegenheitsfahrgäste die Preise drastisch steigen, weil die auskömmliche Einnahmenaufteilung für die Verkehrsunternehmen nicht fair geregelt wurde. Die jetzige Preiserhöhung, die vor allem die Nicht-Stammkunden trifft, wird verstärkt die Widersprüchlichkeit. Eine Verkehrswende muss auch für Wenigfahrer preislich interessante Angebote offerieren, die sich logisch in die gesamte Tarifstruktur einbinden.

„Fahrgäste brauchen eine einfache logische Tarifstruktur, die für jedermann verständlich ist“, erläutert Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte des Fahrgastverbands PRO BAHN und ergänzt „Wir haben im April 2024 einen Diskussionsbeitrag präsentiert, wie eine logische Tarifstruktur aussehen kann. Eine Tageskarte und eine Monatskarte müssen einen sinnvollen Preisunterschied haben.“ Das komplette Dokument kann unter www.pro-bahn.de/einfachtarif abgerufen werden.

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Verantwortlichen der Branche sowie der Politik in Bund und Ländern auf, das Deutschlandticket zu erhalten und weiter-zuentwickeln, die Tarifbedingungen deutschlandweit zu harmonisieren und für Jedermann verständliche Tarifstrukturen zu schaffen. Die Finanzierung des ÖPNV muss durch die Bundes- und Landespolitik sichergestellt werden, damit ein attraktiver öffentlicher Verkehr mehr Fahrgäste in die umweltfreundlichen Bahnen und Busse lockt.

Rückfragen bitte an
Detlef Neuß, Bundesvorsitzender, Tel.: +49 170 5853246, E-Mail: neuss@probahn-nrw.de
oder Jörg Bruchertseifer, Fachausschuss Tarife und Fahrgastrechte, Tel.: +49 160 90636984, E-Mail: joerg.bruchertseifer@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Bruchertseifer

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