Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 28.02.2022

Fahrscheinloses Fahren für ukrainische Flüchtlinge ausweiten

PRO BAHN: Auch im Nahverkehr den Menschen helfen

München(pb)

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt das Angebot der Deutschen Bahn kostenloser Fahrten für ukrainische Flüchtlinge im Fernverkehr. Dieses Angebot muss der Deutschlandtarifverbund auf alle westwärts laufenden Regionalverkehr ausweiten.

Die Deutsche Bahn lässt ukrainische Staatsbürgerinnen und -bürger auf den Fernverkehren nach und durch Deutschland ohne Fahrscheine reisen. Nachdem dies zuerst auf die Relation nach Berlin beschränkt war, wurde dieses Angebot wenige Stunden später auf ganz Deutschland ausgeweitet. Dies begrüßt der Fahrgastverband PRO BAHN ausdrücklich. „Den Menschen, die schon so viel mitgemacht haben, auch noch ein – ohnehin nicht gerade kundenorientiertes – Fahrpreisnacherhebungsverfahren der Deutschen Bahn zu ersparen ist dringend notwendig“, erklärt die stellvertretende PRO-BAHN-Bundesvorsitzende Anja Schmotz.

Doch der Fernverkehr allein reicht nicht aus: „Den Menschen muss unbürokratisch geholfen werden. Daher muss dieses Angebot auch auf den Nahverkehr ausgeweitet werden,“ fordert Schmotz. Sowohl die Verbindung von Polen nach Dresden, aber auch die Linien von Tschechien nach Bayern sind infolge des Sparkurses der Deutschen Bahn unter Bahnchef Mehdorn immer noch ohne Fernverkehrsverbindungen. Weiterhin wohnen Verwandte und Freunde, zu denen die Menschen fliehen, nicht zwangsläufig an Fernverkehrshalten. Daher fordert PRO BAHN den für den SPNV-Tarif verantwortlichen Deutschlandtarifverbund auf, das Angebot der Deutschen Bahn auf die Nahverkehrslinien zu übertragen.

Von vielen Politikerinnen und Politikern geforderten Flüchtlingszügen ab der ukrainischen Grenze nach Deutschland durch die Deutsche Bahn steht PRO BAHN dagegen skeptisch gegenüber. „Die Deutsche Bahn hat in den letzten Jahren fast alle polentauglichen Fernzüge ausgemustert und die Aufgabe der deutsch-polnischen Verkehre der polnischen Staatsbahn PKP Intercity übertragen. Die Deutsche Bahn wäre vor Ort, wenn überhaupt, eher ein Hindernis als eine Unterstützung und sollte ihren Beitrag besser anders leisten“, erläutert Ingo Koschenz, Osteuropareferent des Fahrgastverbands.

Rückfragen bitte an
Dr. Lukas Iffländer, stv. Bundesvorsitzender, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 37 84, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer

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