Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 30.08.2021

Bahnstreik: Fahrgastvertreter fordern Rückkehr an den Verhandlungstisch

Tarifkonflikte nicht auf dem Rücken der Fahrgäste austragen

Erneuter Streik trifft viele Fahrgäste. Geforderte Ankündigungsfrist erneut gewahrt. Streik bei der DB und Einigung bei den Privatbahnen. Fahrgäste fordern rasche Beilegung des Streits und Abschaffung des Tarifeinheitsgesetzen.

Der Tarifkonflikt zwischen DB und GDL zieht sich in die Länge – vielen Fahrgästen reißt langsam der Geduldsfaden. Der Fahrgastverband PRO BAHN e.V. fordert die Beteiligten des Tarifkonflikts zwischen DB und GDL zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. „Viele Fahrgäste sind mit ihrer Geduld am Ende.“ erklärt Dr. Lukas Iffländer, stellvertretender PRO-BAHN-Bundesvorsitzender und fügt konstatiert hinzu: „gerade jetzt, wo viele nach längerer pandemiebedingter Unterbrechung wieder zur Bahn zurückfinden wollen, erzeugt die Auseinandersetzung bei vielen nur noch Unverständnis.“

„Auch wenn die Züge jetzt voller werden, besteht kein überhöhtes Infektionsrisiko.“ erklärt Peter Simon Bredemeier, Bundesvorstandsmitglied, und fügt hinzu: „Wichtig ist vor allem das korrekte Tragen eines Mund-Nase-Schutzes.“

Lobend erwähnt der Fahrgastverband die in letzter Zeit abgeschlossenen Tarifverhandlungen mit Go Ahead, Netinera und Transdev, drei großen privaten Bahngesellschaften Deutschlands. „Damit hat die GDL mit allen größeren Wettbewerbern der Deutschen Bahn Tarifverträge abgeschlossen, die den aktuell an die DB gestellten Forderungen entsprechen“, erklärt Iffländer und fügt hinzu: „Wir brauchen jetzt schnellstens eine Rückkehr an den Verhandlungstisch und einen Abschluss auch bei der DB. Hierbei könnte eine erneute Schlichtung helfen.“

Eine Mitverantwortung für die aktuell festgefahrene Situation sieht PRO BAHN auch im Tarifeinheitsgesetz. Bredemeier, erklärt hierzu: „Das Tarifeinheitsgesetz konnte die Erwartungen, die mit seiner Einführung verbunden wurden, nicht erfüllen. Jetzt gibt es die kuriose Situation, dass eine Gewerkschaft zwar nicht mehr in einem Betrieb verhandeln aber trotzdem streiken darf. Das Gesetz schadet mehr, als es nützt und gehört daher abgeschafft.“

Durch die lange Dauer des aktuellen Streiks von fünf Tagen ist für viele Fahrgäste ein Ausweichen auf andere Reisetage nicht sinnvoll möglich. Die frühzeitige Bekanntgabe der Arbeitskampfmaßnahme ermöglicht daher zumindest eine Planung der Reise trotz des Streiks. „Die GDL erfüllt damit zum zweiten Mal in Folge unsere Forderungen, Streiks mindestens 48 Stunden vorher anzukündigen“ erklärt Iffländer und ergänzt: „Im 21. Jahrhundert sollte es jedoch möglich sein, Streikfahrpläne innerhalb weniger Minuten in die Systeme einzuspielen und diese Frist auch hier einzuhalten, zumal diese bereits vorbereitet sind und zumeist nur geringfügig angepasst werden müssen.“

Die Kommunikation in dieser Tarifauseinandersetzung ist einer Einigung nicht zuträglich. PRO BAHN empfiehlt hier eine sprachliche Mäßigung. „Die wechselseitige Verbreitung von Halb- und Unwahrheiten oder der Vorwurf dieser seitens beider Tarifparteien – teils an der Grenze zur Beleidigung – hilft garantiert nicht für eine Lösung des Tarifkonfliktes“, erklärt Bredemeier., PRO-BAHN-Bundesvorstandsmitglied und fordert eine Rückkehr zu einer sachlichen Auseinandersetzung.

Rückfragen bitte an
Peter Simon Bredemeier, Bundesschatzmeister, Tel. +49 176 66167490, E-Mail: simon.bredemeier@pro-bahn.de
oder Lukas Iffländer, stv. Bundesvorsitzender, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer

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