Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 02.04.2021

Aprilscherz mit ernstem Hintergrund

Leider kein umfangreicher Umbau in Hamburg

München (pb)

Die gestrige Medienmitteilung war natürlich ein Aprilscherz. Leider gibt es keine überraschende Ankündigung eines großen Bahnhofsumbaus in Hamburg.

Die gesamte Geschichte haben wir uns komplett ausgedacht. Es gibt keine Planung eines unterirdischen Kopfbahnhofes in Hamburg. Sogar die Ankündigung durch DB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Richard Lutz und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer haben wir erfunden.

Wahr an der Geschichte ist jedoch, die überlastung des Knoten Hamburg. Selbst Hartmut Mehdorn, ehemaliger DB-Vorstandsvorsitzender, hat den Bahnknoten Hamburg als größten „Flaschenhals“ bezeichnet. Viele Fahrgäste kennen die zahlreichen Behinderungen der Züge untereinander. Sei es auf der Verbindungsbahn, im Hauptbahnhof selbst, auf der eingleisigen Strecke zwischen Hauptbahnhof und Rothenburgsort (Strecke Richtung Berlin/Rostock), im Bereich der Elbquerung oder im Harburger Bahnhof.

Für aus Richtung Lübeck oder Rostock in Richtung Süden verkehrende Züge steht am lediglich achtgleisigen Hauptbahnhof lediglich ein Gleis zur Verfügung. Die Verbindungsbahn, die den Hauptbahnhof mit dem Bahnhof Altona und den Strecken Richtung Westerland, Flensburg und Kiel verbindet, ist lediglich zweigleisig, sodass es insbesondere am Haltepunkt Dammtor oftmals zu Behinderungen kommt.

Bereits heutzutage können einige Regionalzuglinien den Hauptbahnhof nicht anfahren. So enden beispielsweise die Regionalzüge aus Westerland, sowie einige Regionalzüge aus Itzehoe und Wrist am Bahnhof Altona. Einige Regionalzüge aus Lüneburg enden bereits in Harburg.

„Diese Situation ist in anderen Ballungsräumen undenkbar und schmälert die Attraktivität des Schienenverkehrs“ kritisiert Peter Simon Bredemeier, Bundesvorstandsmitglied, und fügt hinzu: „Selbst zu Pandemiezeiten sind viele Pendlerzüge überfüllt, weil notwendige Zusatzleistungen nicht angeboten werden können.“ Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, ergänzt „Die Betriebsqualität der Eisenbahn in Hamburg ist oftmals unbefriedigend.“

Auch für die Zukunft ist keine wirkliche Besserung zu erwarten. Zwar soll die Verbindungsbahn für den Deutschlandtakt viergleisig ausgebaut werden, allerdings ist ein Ausbau des Hauptbahnhofs aus Platz- und Denkmalschutzgründen nicht zu erwarten. Ehrenvorsitzender Naumann erklärt hierzu:„Bereits heute bringt die kleinste Unregelmäßigkeit den Betriebsablauf auch überregional aus dem Takt. Dieses wird bei steigenden Zugzahlen im Deutschlandtakt ein zunehmendes Problem werden.“

Rückfragen bitte an
Peter Simon Bredemeier, Bundesschatzmeister, Tel. +49 176 66167490, E-Mail: simon.bredemeier@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 37 84, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Karl-Peter Naumann

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