Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 29.05.2020

Autoverkehr bremst Öffentlichen Nahverkehr aus

Berlin(pb)

Der Fahrgastverband PRO BAHN betrachtet mit großer Sorge die zunehmende Behinderung des Öffentlichen Bus- und Straßenbahnverkehrs durch den stärker anwachsenden PKW-Verkehr.

Auch in Zeiten der Pandemie ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ein Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima. Er ist für viele Menschen die einzige Möglichkeit mobil zu sein.

Auf dem Höhepunkt der COVID-19 Pandemie waren die Straßen leer und Bus und Tram pünktlicher denn je. Mit nunmehr zunehmendem PKW-Verkehr kommt es vielfach innerorts zu Staus, in denen vor allem Busse, aber auch viele Straßenbahnen festhängen. „Wer mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs ist, muss sich auch auf die Fahrzeiten verlassen können stellt der PRO BAHN Ehrenvor-sitzende Karl-Peter Naumann fest, „2 oder 3 Minuten Verspätung beim Bus können schon für deut-lich größere Verspätung am Ziel sorgen, wenn der Anschluss unterwegs platzt.“ Eine Reisekette funktioniere nur mit Pünktlichkeit und Anschlusssicherheit, ergänzt PRO BAHN-Sprecher Andreas Schröder.

Viele Berufspendler sind aus einer nachvollziehbaren Sorge heraus vom öffentlichen Personenverkehr auf den privaten PKW umgestiegen. Da der Individualverkehr nicht zuletzt wegen Heimarbeit und Ladenschließungen geringer geworden ist, entstanden dadurch kaum Staus. Halten die Pendler aber weiter am privaten PKW fest, ist ein Verkehrschaos in den Innenstädten vorprogrammiert.

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert, dass im Rahmen der anstehenden Förderung des Öffentlichen Verkehrs Busspuren und eigene Gleiskörper für Trams mit aufgenommen werden. „So wie schnelle zusätzliche Radspuren auf Straßen markiert wurden, ist dies auch für Bus und Straßenbahn möglich“ erläutert PRO BAHN-Sprecher Andreas Schröder, „denn nur wenn Busse und Bah-nen pünktlich sind, sind sie auch für Fahrgäste attraktiv.“

In Corona-Zeiten ist es besonders wichtig, dass Busse und Trams für die Fahrgäste im Einsatz fahren anstatt im Stau zu stehen. Stehen die Fahrzeuge, müssen mehr von ihnen eingesetzt werden, damit der Fahrplan nicht zusammenbricht. Wesentlich sinnvoller wäre es diese zusätzlichen Fahrzeuge zur Schaffung von mehr Sitzkapazität einzusetzen, damit Fahrgäste den nötigen Abstand wahren können.

Wer über die Corona-Pandemie hinaus denkt, muss jetzt dem Öffentlichen Verkehr den Platz auf den Straßen geben, den er für eine gute Qualität braucht.

Rückfragen bitte an
Andreas Schröder, Europabeauftragter, Tel.: 0177-1984566, E-Mail: andreas.schroeder@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 37 84, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Andreas Schröder

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