Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

Ansprechpartner für die Presse

Pressemeldung vom 24.03.2020

Abweichungen zuverlässig kommunizieren!

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert verlässliche und widerspruchsfreie Fahrplaninformationen aus einer Hand

Berlin (pb) In diesen Tagen bereiten viele Aufgabenträger zusammen mit den Verkehrsunternehmen reduzierte Fahrpläne vor und setzen sie um. Das ist in Anbetracht der Corona-Krise verständlich und nachvollziehbar. Unverständlich ist, dass die Angebotsinformation widersprüchlich und inkonsistent ist. Hier muss dringend nachgebessert werden. Fahrgäste müssen wissen, wann die Bahn und der Bus kommen.

In Zeiten der Corona-Krise sind weniger Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Daher ist es in beschränktem Maß verständlich, wenn das Angebot unter Beachtung der empfohlenen Abstandsregeln reduziert wird. Um zur Arbeit und zurück zu kommen, bedarf es aber rechtzeitiger und zuverlässiger Informationen über das Angebot. In Ballungsräumen haben viele systemrelevante Arbeitskräfte im Schichtbetrieb kein Auto mehr und sind auf den öffentlichen Verkehr angewiesen.

„Am Vorabend des nächsten Arbeitstages muss der Fahrgast zuverlässige Informationen über das Angebot am nächsten Tag erhalten. Es kann nicht sein, dass die Hotline eines Verkehrsunternehmens keine korrekten Informationen geben kann“ meint Jörg Bruchertseifer, Fahrgastinformationsexperte des Fahrgastverbands PRO BAHN, und ergänzt: „Es ist schon seltsam: auf den Bahnhöfen wird auf die Apps und das Internet verwiesen, dort aber steht, dass die Informationen erst am darauffolgenden Tag aktualisiert werden.“

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Verbandes: „Hier zeigen sich strukturelle Defizite in der Bereitstellung der Fahrgastinformationen, die nach der Krise dringend analysiert und beseitigt werden müssen. Dass Nutzer bei unterschiedlichen Verkehrsverbünden und Eisenbahnunternehmen nach den Informationen suchen müssen, statt an einer zentralen Stelle alle Informationen zu bekommen, ist den an der Belastungsgrenze agierenden Menschen, die unsere Gesellschaft am Laufen halten, nicht zuzumuten.“

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher, umzusetzen, was alle Fahrgäste zu Recht erwarten: verständliche, konsistente, verlässliche, widerspruchsfreie und betreiberunabhängige Fahrplaninformationen über alle Informationssysteme und -kanäle hinweg.


Über den Fahrgastverband PRO BAHN
Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN vertritt die Interessen der Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs. Er ist Gründungsmitglied der Allianz pro Schiene und des Europäischen Fahrgastverbandes sowie Mitglied der Verbraucherzentrale Bundesverband. 2017 wurde der Fahrgastverband PRO BAHN mit dem Bundespreis Verbraucherschutz ausgezeichnet. Der Verband ist in zahlreichen Gremien aktiv und wirkt sowohl auf Politiker und Behörden als auch auf Verkehrsunternehmen ein, um einen attraktiveren und besseren öffentlichen Perso-nenverkehr zu erreichen.
Der Fahrgastverband PRO BAHN arbeitet ehrenamtlich im Interesse der Fahrgäste. Die Mitglieder „erfahren“ tagtäglich den öffentlichen Verkehr (ÖV) auf Schiene und Straße. Aus diesen Erfahrungen heraus lobt und kritisiert der Verband Akteure und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch sachliche Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a.m. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.pro-bahn.de

Rückfragen bitte an
Lukas Iffländer, stv. Bundesvorsitzender, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 37 84, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Bruchertseifer

Zur Übersicht