Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 25.06.2019

SommerTicket – wieder nicht für Normalbürger

Fahrgastverband PRO BAHN fordert eine deutschlandweite Sommer-Flatrate für Alle

Berlin (pb) Die Deutsche Bahn bietet auch in diesem Jahr wieder Aktionsangebote in den Sommerferien an. Leider nur für Teile der Bevölkerung. Familien und Normalbürger werden nicht einbezogen. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher die Deutsche Bahn und deren Eigentümer auf, ein zeitlich begrenztes Flat-Angebot aufzulegen, welches deutschlandweite Mobilität ohne Tarifabitur ermöglicht.


Ab 26. Juni 2019 verkauft die Deutsche Bahn wieder das Sommer-Ticket. Es umfasst vier Einzelfahrten für Jugendliche und Senioren. Das ist ein gutes Angebot um einmal die Bahn kennenzulernen. Für Normalbürger und Familien vermisst der Fahrgastverband PRO BAHN ein Angebot. Damit verpasst die Deutsche Bahn erneut die Vorteile der Eisenbahnen in Deutschland allen Bürgerinnen und Bürgern nahe zu bringen – das flexible Reisen, welches aufgrund des zur Verfügung stehenden Netzes so von keinem anderen öffentlichen Verkehrsangebot übertroffen werden kann. Normalbürger die bereits treue Kunden sind, ärgert es besonders, dass den autofahrenden ADAC-Mitgliedern dieses Sonderangebot als Staurabatt auch zur Verfügung gestellt wird, den treuesten Fahrgästen, z.B. den BahnCard-Inhabern, die immer zur Staureduktion beitragen, aber nicht.


Deutschland mit der Bahn kennenlernen kann man allerdings mit diesem Angebot nicht. Wir Fahrgäste vermissen die Sommer-Bahn-Flatrate. Hier ist die EU-Kommission deutlich fortschrittlicher, sie hat auch dieses Jahr wieder Interrail-Tickets an Jugendliche verlost. Flatrates sind heute in vielen Bereichen ein attraktives Angebot für Kunden, die ein Produkt gerne, häufig und unkompliziert nutzen wollen. Solche "Flats" werden nicht nur im Telekommunikationsbereich sondern auch in vielfacher Ausprägung im öffentlichen Personenverkehr angeboten. Es sind nicht nur die Zeitkarten, sondern auch Tageskarten wie die Ländertickets oder die vielfältigen Angebote zur touristischen Nutzung z.B. die KONUS-Gästekarte im Schwarzwald oder das GUTi im bayerischen Wald. Hier können sowohl Bahn-Erfahrene als auch Bahn-Laien einfach die umweltfreundliche Schiene flexibel nutzen.


Für den Fahrgastverband PRO BAHN ist es daher völlig unverständlich, dass die Deutsche Bahn dieses Jahr erneut nur auf Einzelfahrten setzt.


Die Jahrzehntelange Tradition von Flat-Rates, wie dem Deutschland-Pass und seinem Vorgänger, das Tramper-Monats-Ticket, sind Fahrscheine gewesen, die eine niedrige Einstiegsbarriere hatten. Sie boten die Möglichkeit Deutschland problemlos, spontan und ohne große Vorplanung mit der Eisenbahn zu erkunden.
"Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Deutsche Bahn und Ihren Eigentümer auf, ein zeitlich begrenztes Flat-Angebot anzubieten, welches deutschlandweite Mobilität ohne Tarifabitur ermöglicht", so Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte und stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN. "Dieses Angebot muss für alle Altersgruppen verfügbar sein. Nur so können die Bürger die Vorzüge des Eisenbahnverkehrs kennen und lieben lernen. Ganz Deutschland, ganz einfach, egal wohin, egal wie oft".


Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN ergänzt „Wer in der Jugend, wenn das Verkehrsverhalten noch im Fluß ist, das Tramper-Monats-Ticket oder den Deutschland-Pass genutzt hat, drehte der Bahn und dem öffentlichen Verkehr nie den Rücken zu. Sie sind treue Kunden geblieben.“

Über den Fahrgastverband PRO BAHN
Der Fahrgastverband PRO BAHN ist ein Verbraucherverband, der bundesweit die Fahrgäste aller öffentlichen Verkehrsmittel vertritt. Er ist Gründungsmitglied der Allianz pro Schiene und des Europäischen Fahrgastverbandes sowie Mitglied der Verbraucherzentrale Bundesverband. 2017 wurde der Fahrgastverband PRO BAHN mit dem Bundespreis Verbraucherschutz ausgezeichnet.
Der Fahrgastverband PRO BAHN arbeitet ehrenamtlich im Interesse der Fahrgäste. Die Mitglieder „erfahren“ tagtäglich den öffentlichen Verkehr (ÖV) auf Schiene und Straße. Aus diesen Erfahrungen heraus lobt und kritisiert der Verband Akteure und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch sachliche Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a.m. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.pro-bahn.de

Rückfragen bitte an
Lukas Iffländer, stv. Bundesvorsitzender, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 37 84, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Bruchertseifer

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