Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 06.10.2010

Stuttgart 21: Ministerpräsident Mappus verkennt die Zeichen der Zeit

Mediation nur möglich, wenn das Gesamtprojekt auf den Prüfstand kommt - Fahrzeitverkürzungen auch mit intelligentem Kopfbahnhof möglich

Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Stefan Mappus, verkennt die Zeichen der Zeit und hat in seiner heutigen Regierungserklärung eindeutig die Chance verpasst, den Streit um Stuttgart 21 zu entschärfen. Das ist der Standpunkt des Fahrgastverbandes PRO BAHN.

"Mappus beleidigt und verunglimpft die fachliche Arbeit der Befürworter des Kopfbahnhofs, wenn er diese als >Phantom< bezeichnet. Diese Verunglimpfung der Tunnelbahnhofs-Gegner weist der Fahrgastverband PRO BAHN ausdrücklich zurück. Der Fahrgastverband PRO BAHN hat, wie alle anderen Tunnelbahnhof-Gegner, seit Jahren gegen das Tunnelbahnhofprojekt fachlich und qualifiziert Stellung genommen und Alternativen aufgezeigt," erklärt der PRO BAHN Bundespressesprecher Matthias Oomen. "Wenn Mappus alle fachlichen Bedenken vom Tisch wischt, wird er dem intelligenten Konzept Kopfbahnhof 21 nicht gerecht."

Weiter verschärft Mappus den öffentlichen Konflikt, in dem er völlig unnötig und zu Lasten einer zielorientierten Debatte den geplanten Stuttgarter Tiefbahnhof mit der Neubaustrecke Wendlingen Ulm vermengt. Oomen hierzu: "Dies ist falsch, denn der Bau der sinnvollen Neubaustrecke ist auch ohne den fragwürdigen Tiefbahnhof möglich. Die Fahrzeitverkürzungen können auch mit dem Kopfbahnhof erzieht werden."

PRO BAHN fordert nach wie vor einen Baustopp für Stuttgart 21 und eine Rückbesinnung auf die inhaltliche Debatte um eine zukunftsfähige Infrastruktur für Stuttgart und Baden-Württemberg. "Eine Vermittlung ist nur möglich, wenn das gesamte Projekt auf den Prüfstand kommt und die fachlichen Bedenken gegen die Kostenschätzungen für die unnötigen Tunnelbauten, gegen die Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart erörtert werden", so Oomen. "Außerdem muss über Anschlusssicherheit, die Sicherheit bei Brand, Unfall und Terror und auch über einen alternativen Anschluss des Flughafens und der Gäubahn nach Zürich gesprochen werden."

Alle fachlichen Argumente hat PRO BAHN unter "www.pro-bahn.de/s21" veröffentlicht

Der Fahrgastverband PRO BAHN ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verbraucherverband im Verbraucherzentrale-Bundesverband und vertritt die Interessen der Fahrgäste des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs.

Rückfragen bitte an
Matthias Oomen (Pressesprecher),
Tel.: 0176 - 297 21 32, E-Mail: m.oomen@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Matthias Oomen

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