Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 18.11.2010

Stuttgart 21: Städtebauliches Ziel der Barrierefreiheit und Behindertenfreundlichkeit wird verfehlt!

Am Freitag, den 19. November 2010, findet im Rahmen der Stuttgart 21-Schlichtungsgespräche das Thema "Ökologie und städtebauliche Entwicklung" behandelt, einen Tag später folgen die Themen "Geologie und Sicherheit".

Hierbei wird der Fahrgastverband PRO BAHN als Fachverband besonderes Augenmerk auf die Frage legen, inwieweit das städtebauliche Ziel der Barrierefreiheit und Behindertenfreundlichkeit bei den Planungen des Tiefbahnhofs Beachtung findet.

"Gerade in Anbetracht der alternden Gesellschaft ist es wichtig, dass ein Hauptbahnhof in seiner Eigenschaft als Herz und Visitenkarte der Stadt für möglichst alle Bevölkerungsgruppen problemlos und ohne fremde Hilfestellung benutzbar ist", so Bundespressesprecher Matthias Oomen.

Oomen weiter: "Der geplante Tiefbahnhof würde für viele Menschen in Stuttgart die heutige Situation verschlechtern, weil im Gegensatz zu heute die Zahl der überwindenen Treppen mindestens vedoppelt wird

Gerade das im Tiefbahnhof vorgesehene Gefälle der Bahnsteige sowie der außergewöhnlich hohe Anteil an störungsanfälligen Fahrtreppen und Aufzügen als reguläre Zugänge lassen viele Probleme erkennen.

Ein Blick in den neuen Berliner Hbf zeigt, wo solche Probleme liegen: Lange Wartezeiten an Aufzügen für Menschen mit großem Gepäck und Rollstuhlfahrer. Im Falle von technischen Defekten treten hier sehr große Probleme auf, die bis zur Unbenutzbarkeit des Bahnhofes reichen können.

Offensichtlich wurden die Belange von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in der Grundsatzplanung nicht berücksichtigt. Die Seite der Projektbefürworter ist nun gefordert, Lösungen für diese wichtigen Probleme zu präsentieren - ohne dass die Projektkosten noch mehr ausufern als heute.

Deutlich wird schon heute: Der geplante Tiefbahnhof wird für einen großen Teil der Bevölkerung der Stadt Stuttgart und des Umlands zur regelrechten Immobilitätsfalle - das "neue Herz von Europa" wird eine sehr menschenfeindliche, unterkühlte und herzlose Angelegenheit.

Als Experte für Fragen zu den besonderen Anliegen von Menschen mit Behinderungen ist am Freitag und Samstag der Behindertenbeauftragte des Fahrgastverbandes PRO BAHN, Herr Alexander Drewes, vor Ort und wird an der Schlichtungsrunde teilnehmen. Herr Drewes ist selbst mehrfach behindert, u.a. ist er von Geburt an blind.

Für Angelegenheiten der Öffentlichkeitsarbeit ist Bundespressesprecher Matthias Oomen aus Berlin in Stuttgart und wird für PRO BAHN zu den aktuellen Entwicklungen Stellung nehmen.

Weitere Materialien von PRO BAHN.

Rückfragen bitte an
Matthias Oomen (Pressesprecher),
Tel.: 0176 - 297 21 32, E-Mail: m.oomen@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Matthias Oomen

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