Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 05.09.2016

„Der Zug kann ausfallen“ – ist keine Option!

Fahrgastverband PRO BAHN fordert fahrgastorientiertes Baustellenmanagement

Berlin (pb) Unterhalt und –ausbauten sind notwendig, um die vorhandene Infrastruktur zu erhalten bzw. ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Daher begrüßt der Fahrgastverband PRO BAHN Baustellen grundsätzlich. Leider haben Baustellen auch einen negativen Einfluss auf die Pünktlichkeit und die Zuverlässigkeit der Reisekette. Als Folge sinkt die Zufriedenheit der Fahrgäste.
Seit einiger Zeit häufen sich die Fälle, dass Baustellen kurzfristig umdisponiert oder auch abgesagt wurden, womit die Planbarkeit einer Bahnreise verunmöglicht wird. „Es darf nicht sein, dass in der DB-Fahrplanauskunft zahlreiche Verbindungen einer Relation mit dem Zusatz ‚Der Zug kann ausfallen‘ markiert werden“, so Jörg Bruchertseifer, stv. Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN.
Bei uns Fahrgästen entsteht der Eindruck, dass die schnelle und preiswerte Bauausführung die oberste Priorität hat, und dies zu Lasten der Fahrgäste und deren Bedürfnissen geht. Durch die baustellenbedingten Verschlechterungen im Betriebsablauf wird das gesamte Fahrplangefüge zwischen Fern- und Nahverkehr nur unzureichend berücksichtigt. Dadurch entstehen vermehrt Verspätungen, Anschlussbrüche und Zugausfälle. Mit dem Ergebnis, dass die Reise oft eine Stunde länger dauert. „Damit sind geschäftliche und private Termine nicht mehr exakt planbar, obwohl genau das eigentlich der Systemvorteil der Eisenbahn ist“ ergänzt Jörg Bruchertseifer weiter.
Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher DB Netz als Infrastrukturbetreiber auf, zukünftig Baustellen vor allem fahrgastorientiert zu planen und durchzuführen. Der Bund als Eigentümer der Deutschen Bahn muss hier seinen Einfluss geltend machen. Nur so kann die Attraktivität der Eisenbahn erhalten bleiben. Während nach einer – damals in der Regel kurzen - Vollsperrung mit Schienenersatzverkehr die Fahrgäste früher zumeist wieder zur Schiene zurückkehrten, bietet die digitale Reiseplanung heute leicht zugängliche Alternativen. Nicht jeder, der wegen schlecht geplanter Baustellen zum Beispiel auf den Fernbus umsteigt, wird danach zur Schiene zurückkehren. „Das geänderte Nutzerverhalten wird jetzt häufiger nach dem Ende der Baustelle beibehalten“ sagt dazu der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbandes PRO BAHN Karl-Peter Naumann. „Das darf so nicht Schule machen, sonst schadet dies dem System Eisenbahn als Ganzes auf Dauer.“ Mit einem frühzeitig angekündigten und gut eingehaltenen Baustellenfahrplan können die Kunden dagegen gut leben, so wie jüngst auf der Schnellfahrstrecke zwischen Hannover und Göttingen.

Rückfragen bitte an
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 378 4, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
oder Jörg Bruchertseifer, stv. Bundesvorsitzender, Tel.: 0160 - 90 63 69 84, E-Mail: joerg.bruchertseifer@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Bruchertseifer

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