Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 15.12.2015

Fahrgäste wollen auch über Nacht auf der Schiene reisen

Fahrgastverband PRO BAHN fordert neues Angebot statt Rückzug

Berlin (pb) Mit Beginn des neuen Fahrplans wurde die Nachtzugverbindung Berlin - München eingestellt, nachdem vor einem Jahr die Nachtzüge nach Kopenhagen gestrichen wurden. "Mit einem solchen (Streich-)Konzept kann man keine Kunden gewinnen" ärgert sich Karl-P. Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN. Gerade wer morgens am Ziel sein will/muss oder abends erst die Reise antreten kann/will, schätzt das Fahren durch die Nacht. Die Nachfrage der Kunden bestätigt dieses. Dabei sehen die Kunden nach einer DB internen Umfrage es als einen großen Vorteil der Bahn an, dass man im Nachtzug liegend reisen kann. Sei es preiswert im Liegewagen oder komfortabel im Schlafwagen. Sitzend zu fahren ist für viele keine Alternative, vor allem dann nicht, wenn die Reise die ganze Nacht lang dauert. Weder ein Nacht-ICE noch ein Nachtbus kann den Komfort des Liegens bieten. "Wenn die Deutsche Bahn diese Kundenwünsche kennt, sollte sie hier ein attraktives Angebot offerieren." fordert Jörg Bruchertseifer, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN, "Gerade auch Familien mit Kindern schätzen die Nachtfahrt, wenn die Reise über längere Strecken führt." Daher ist es völlig unverständlich, dass ein neues, den heutigen Kundenwünschen entsprechendes Liegewagenmodell entwickelt wird, man es dann aber nicht baut.

Wenn die Aussage der Deutschen Bahn richtig ist, dass ihr Nachtverkehr ein Defizit von 20 - 30 Mio € einfährt, und das trotz guter Nachfrage, muss unternehmerisch etwas nicht rund laufen. Es gibt dann nur 2 sinnvolle Schlussfolgerungen: entweder durch eigne Reformen und Umstrukturierungen das System wirtschaftlich wieder in Schwung zu bringen oder das Geschäft an Dritte einschließlich der Waggons abzugeben.
Die ÖBB zeigen mit ihren Nachtzügen von Wien nach Hamburg und Düsseldorf, dass Nachtverkehr auf der Schiene erfolgreich betrieben werden kann. Ebenso gibt es ambitionierte private Eisenbahnunternehmen, die ein großes Interesse am Nachtverkehr haben.

"Wenn die DB es nicht hinkriegt" so Karl-P. Naumann, "muss sie sich eben einen anderen Anbieter suchen und mit diesem kooperieren. Für uns Kunden wäre dies die Option der Wahl". Hier ist dann aber die Kooperation gefragt und nicht eine Konkurrenzierung durch Nacht-ICE.

Fakt ist, in der Nacht wollen die Fahrgäste liegend reisen - und das in unterschiedlichen Komfortstufen.


Rückfragen bitte an
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 378 4, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
oder Jörg Bruchertseifer, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN, Tel.: 0160 - 90 63 69 84, E-Mail: joerg.bruchertseifer@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Bruchertseifer

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