Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 11.02.2015

PRO BAHN: Fahrgastrekord nicht überbewerten!

Perspektiven wegen mangelnder Regionalisierungsmittel schwach

(gaf) Mit Skepsis bewertet der Fahrgastverband PRO BAHN die am heutigen Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (destatis) zu den Fahrgastzahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Einerseits ist der Personennahverkehr auf der Schiene auch im Jahr 2014 wieder gewachsen. Nach destatis-Angaben stiegen die Fahrgastzahlen der Eisenbahn im Nahverkehr um 2,1 Prozent. im Nahverkehr mit Straßen-, Stadt- und U-Bahnen sind es immerhin 1,7 Prozent. Andererseits verbuchte der Fernverkehr auf der Schiene mit -1,3 Prozent einen Rückgang. Außerdem fuhren weniger Personen mit Nahverkehrsbussen (-1,1 Prozent).
„Selbstverständlich freuen wir uns über die Wachstumszahlen, denn sie dokumentieren das teilweise große Fahrgastinteresse. Allerdings betrübt uns der Rückgang im Fernverkehr, dessen Potential seit Jahren nicht ausgeschöpft ist“, erklärte Gerd Aschoff, Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN. Angesichts der steigenden Fahrgastzahlen im Regionalverkehr werde es in den kommenden Jahres wegen der zunehmenden Finanzierungslücken sehr schwierig werden, das attraktive Angebotsniveau zu halten. Rückgänge der Fahrgastzahlen wären die Folge.
Die Schienenverkehrsbranche sei längst in Alarmstimmung, weil der Bund die dringende Erhöhung der Regionalisierungsmittel vertagt habe. Aschoff: „Die Länder benötigen zur zukünftigen Finanzierung des Nahverkehrs auf der Schiene eine Erhöhung von 7,3 auf 8,5 Milliarden jährlich.“ Wenn die nicht kommt, wird es Abbestellungen und Streckenstilllegungen geben. Die Höhe der von den Fahrgästen zu zahlenden Fahrpreise sei selbst nach Ansicht der Verkehrsunternehmen „weitgehend ausgereizt“. An der Erhöhung der Zuwendungen aus dem Bundeshaushalt führe kein Weg vorbei. „Eine Sparrunde ist den Fahrgästen, die vergeblich auf ihren Zug warten, nicht mehr zu vermitteln“, warnt PRO BAHN eindringlich.

Rückfragen bitte an
Gerd Aschoff, Bundespressesprecher, Tel.: 0171 - 2767 926, E-Mail: g.aschoff@pro-bahn.de
oder Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 378 4, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Gerd Aschoff

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