Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

Ansprechpartner für die Presse

Pressemeldung vom 16.05.2014

Fahrgastverband sieht Chancen für Auto-Zug-Kombination

Auto und Motorrad im LKW statt Autoreisezug

Der Fahrgastverband PRO BAHN bedauert das Ende der Autoreisezüge München–Düsseldorf und München–Berlin. Der Pressesprecher des Verbandes, Gerd Aschoff, kritisierte zudem die unzureichenden Informationen über die Einstellung des kombinierten Transports von Autos und Motorrädern mit dem gleichen Zug und die Umstellung auf LKW-Verladung. Die Deutsche Bahn hatte als Begründung angegeben, dass die eingesetzten Waggons in die Jahre gekommen seien und ein Neuerwerb völlig unwirtschaftlich sei. Zudem lasse eine stark schwankende Nachfrage keinen kostendeckenden Betrieb zu.
Aus Sicht der Fahrgastvertreter ist diese Entscheidung letztlich das Ergebnis der auch an anderen Stellen zu beobachteten Vernachlässigung des Unternehmens Deutsche Bahn AG durch den Eigentümer Bundesrepublik Deutschland. Der Druck des Bundes, den Bahn-Fernverkehr eigenwirtschaftlich zu betreiben, führe leider immer wieder zur Einstellung touristisch bedeutsamer Bahnangebote. PRO BAHN: „Die Bundesrepublik verlangt, dass ihr Unternehmen Deutsche Bahn AG Dividende abwirft – das verkehrspolitische Ziel, möglichst viel Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, gerät damit schnell unter die Räder.“
PRO BAHN muss seit Jahren beobachten, dass die Nutzung der klassischen Autoreisezüge spürbar zurückgeht. Anpassungen des Angebots seien somit nicht gänzlich auszuschließen, der Transport von Autos und Motorrädern auf der Straße sei aber „stark gewöhnungsbedürftig“. Gut an der Entkoppelung des Transports sei, dass Reisende nun die Wahl zwischen Nacht- und Tagverbindungen haben. Der Verband fordert deshalb die Deutsche Bahn AG auf, die Chancen dieser Veränderungen zu nutzen. Nachtzüge könnten nun ohne Autowaggons in voller Länge von bis zu 14 Waggons für mehr Reisende genutzt werden. Bisher für Fahrgäste ohne Auto nicht nutzbare Nachtzüge sollten für alle Reisenden geöffnet werden.
Im übrigen ergeben nach Ansicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN für Autoreisezüge schon in wenigen Jahren neue Chancen. Bei weiterer Verbreitung von Elektroautos könnten diese zur Überwindung größerer Distanzen während der Fahrt auf dem Autoreisezug aufgeladen werden, um am Ziel mit voller Batterie zur Verfügung zu stehen. PRO BAHN: „Diese Zukunftsperspektiven des Autoreisezugs dürfen nicht zerstört werden.“

Rückfragen bitte an
Gerd Aschoff, Bundespressesprecher, Tel.: 0171 - 2767 926, E-Mail: g.aschoff@pro-bahn.de
oder Winfried Karg, stv. Bundesvorsitzender, Tel.: 0176 - 349 876 55, E-Mail: winfried.karg@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Gerd Aschoff

Zur Übersicht