München: PRO BAHN kritisiert MVG-Leistungsprogramm 2022 als unzureichend / erste Schritte zur Verbesserung Anbindung Freiham positiv

Medieninformation vom 28. April 2021

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat seine Stellungnahme zum Leistungsprogramm der MVG für das Fahrplanjahr 2021 im Internet unter https://www.pro-bahn.de/muenchen/leistungsprogramm/mvg-2022.html veröffentlicht. „Das Leistungsprogramm zeigt leider überdeutlich, wie massiv die Pandemie auf das Angebot im Öffentlichen Nahverkehr durchschlägt” so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Nicht nur sind unterm Strich keine Angebotsausweitungen ab Herbst geplant, sondern auch viele Maßnahmen, die seit Dezember 2020 schon umgesetzt sein sollten, werden weiter auf die lange Bank geschoben. „Die Lücke zu den Aussagen im Stadrat, dass das Angebot ausgeweitet werden soll, damit genug Kapazität besteht, und den tatsächlichen Planungen klafft weit auseinander” beurteilt PRO BAHN die vorgelegten Planungen.

Die Kritik richtet sich dabei aber nicht vorrangig an die MVG, sondern an die politischen Rahmenbedingungen: „Bund und Länder haben mit dem Rettungsschirm versprochen, den Unternehmen die Einnahmeausfälle großzügig und vollständig zu erstatten, doch das Land Bayern hat einfach einseitig zehn Prozent gekürzt – und dann noch einige Verluste komplett auf die Unternehmen abgewälzt. Hier wurde die Landeskasse vereinbarungswidrig auf Kosten des Öffentlichen Nahverkehrs geschont” beschreibt Andreas Barth die Situation. Hier ist der Stadtrat gefordert, den Rettungsschirm beim Land einzufordern, und notfalls auch aufzufüllen.

PRO BAHN fordert, konkrete Maßnahmen vorzubereiten, damit beim Wiederanspringen der Nachfrage auch kurzfristig das Angebot deutlich verbessert werden kann. Dazu ist auch die betriebliche Vorbereitung nötig, dazu gehören unter anderem die Verfügbarkeit von Bussen, Trams und U-Bahnen mit entsprechenden Betriebshof- und Werkstattkapazitäten und Personal. „Hier muss unvermindert weiter gearbeitet werden, auch um die Vorgaben des Stadtrats, den Anteil des Öffentlichen Verkehrs bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen (Szenario ÖV30) mit Leben zu füllen.” fordert der Verband.

Die in diesem Jahr vorgestellten Maßnahmen zur Anbindung von Freiham begrüßt PRO BAHN grundsätzlich. Kritisiert wird aber der lange Umsteigeweg des verlängerten Busses 157 zur S-Bahn in Aubing. „Der Stadtrat hat eine Priorität für den Umweltverbund beschlossen, daher ist klar: der Bus muss direkt am Zugang zur S-Bahn in der Georg-Böhmer-Straße Höhe Giglstraße halten und nicht mit über 200 Metern Umsteigeweg in der Pretzfelder Straße” kritisiert Andreas Barth die geplante Linienführung im Detail.

Alle Vorschläge und Anmerkungen zu den MVG-Plänen sind in der Stellungnahme unter https://www.pro-bahn.de/muenchen/leistungsprogramm/mvg-2022.html enthalten.

Verantwortlich: Andreas Barth

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