Fahrgastverband PRO BAHN: Besseres Angebot nötig / Umweltverbund zügig ausbauen

Medieninformation vom 24. April 2018

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert im Rahmen seiner Stellungnahme zum Leistungsprogramm der MVG für das nächste Jahr, die Öffentlichen Verkehrsmittel deutlich stärker auszubauen.

Das Wachstum der Region München zeigt sich nicht zuletzt in den Verkehrsproblemen. Die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel leidet unter der hohen Auslastung und den in der Vergangenheit häufig verzögerten Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur. Neben den bekannten Behinderungen durch den Straßenverkehr, die zu zunehmender Unzuverlässigkeit bei Bus und Tram führen, leiden die Fahrgäste häufig unter schlechter Haltestellenausstattung, mangelhaften Platzverhältnissen, nicht optimaler Haltestellenplatzierung, langen Umsteigewegen und ungünstiger Wegeführung inmitten des städtischen Verkehrsgetümmels. Der Öffentliche Nahverkehr und die Fahrgäste werden in Baustellensituationen benachteiligt.

PRO BAHN begrüßt die die Ausrichtung des Leistungsprogramms der MVG an der Erhöhung von Qualität und Zuverlässigkeit. Guter Öffentlicher Nahverkehr ist ein wichtiger Standortfaktor und entscheidend für die Beibehaltung der Münchner Lebensqualität und Wirtschaftskraft. Daher sollte hier künftig gezielt und stärker investiert werden. Die Verbesserung des städtischen ÖPNVs befindet sich im ständigen Kampf mit dem allgemeinen Verkehrswachstum. Die Bemühungen müssen daher intensiviert werden, wenn man auch nur halbwegs Schritt halten will.

Der Beschluss des Stadtrats vom 25. Januar 2017, zur Luftreinhaltung eine deutliche Verkehrsverlagerung Richtung Umweltverbund voranzutreiben, spiegelt sich im konkreten Handeln nicht adäquat wieder. Es ist weitaus mehr nötig für das anvisierte Ziel, dass 80 Prozent des Verkehrs bis 2025 mit dem Umweltverbund erfolgt. Hier ist die aktive Unterstützung der Stadt gefordert, auch bei Planungskapazität, Finanzierung und Flächenverteilung.

Handlungsmaxime muss daher sein: Es wird gemacht was attraktiv ist. Und nicht nur das, was sowieso unvermeidlich ist. In diesem Sinne deutet das Leistungsprogramm zwar in die richtige Richtung, aber: es ist viel zu wenig. Das Angebot kann (und sollte) weitaus besser sein. Entscheidungen von heute müssen sich an dem orientieren, was uns das Verkehrswachstum in einigen Jahren bescheren wird. Kurzfristig kann dies im wesentlichen nur mit dem Bus erfolgen, mittelfristig ist ein deutlicher Ausbau des Tramnetzes erforderlich. Langfristig kann dies durch neue U-Bahn-Strecken ergänzt werden.

Die vollständige Stellungnahme ist im Internet unter https://www.pro-bahn.de/muenchen/leistungsprogramm/mvg-2018.html veröffentlicht.

Verantwortlich: Andreas Barth

Diese Medienmitteilung als pdf-Datei

Zur Übersichtsseite