Pressemeldung vom 15.08.2019

Neuausschreibung des Franken-Thüringen-Express

Viel Positives ab Ende 2023

Der häufig kritisierte Franken-Thüringen-Express wird ab Dezember 2023 qualitativ aufgewertet. Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt die Maßnahmen, mahnt jedoch, die regionalen Strecken nicht aus den Augen zu verlieren.

Anfang August hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert das Netz Franken-Südthüringen neu ausgeschrieben. Dies betrifft die Linien des Franken-Thüringen-Express (FTX) von Nürnberg über Bamberg nach Würzburg, Saalfeld und Coburg. Von Coburg geht es weiter nach Sonneberg oder nach Erfurt (Eventualposition). Zur Freude des Fahrgastverbands PRO BAHN wird es zum Fahrplanwechsel Ende 2023 viele positive Änderungen auf den Linien des FTX geben. In der Vergangenheit wurde die Linie vom Fahrgastverband PRO BAHN heftig kritisiert. Es wurde sogar eine Studie angefertigt, um Verbesserungspotentiale aufzudecken. "Umso mehr freut es uns, dass sich die BEG die Kritik hinsichtlich Komfort und Qualität zu Herzen genommen hat, und zukünftig auf Neufahrzeuge mit deutlich höherer Kapazität setzt.", freut sich Lukas Iffländer vom Fahrgastverband PRO BAHN, der die Studie damals erstellt hat. Auch, dass in der Ausschreibung eine 2+3-Bestuhlung explizit untersagt ist, freut die Fahrgastvertreter. Erst kürzlich wollte die BEG eine 2+3-Bestuhlung auf der Hauptlinie Würzburg-Nürnberg zulassen. Nach Protest seitens PRO BAHN wurde der entsprechende Satz schnell wieder aus der Ausschreibung gestrichen. "Wir freuen uns, dass die BEG diesbezüglich dazulernt", so Iffländer weiter.


Vom neuen Fahrplan stark profitieren wird auch Coburg. Zukünftig wird man von der Veste-Stadt stündlich mit einem 190 km/h schnellen Regionalexpress nach Bamberg, Erlangen und Nürnberg kommen. Der Zug nutzt dabei einen Abschnitt auf der Neubaustrecke VDE 8. Da die BEG für die verkehrenden Züge Druckfestigkeit vorschreibt, wird die maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit auf diesem Abschnitt von 250 km/h auf 300 km/h angehoben. Das kommt auch dem Fernverkehr zu Gute. Weiter gibt es in der Ausschreibung eine Eventualposition zur Verlängerung des gerade genannten Regionalexpress von Coburg ohne Halt bis Erfurt. Ob diese Eventualposition tatsächlich gefahren wird, wird stark vom zukünftigen Engagement von DB-Fernverkehr in Coburg abhängen. Der RE nach Erfurt wird nur in den Taktlücken des ICE verkehren. Sollte der ICE alle zwei Stunden über Coburg fahren, wird es vermutlich keinen RE nach Erfurt geben. Die Fahrgastvertreter fordern auch, dass der Lückenschluss auf der Werratalbahn weiter verfolgt werden muss. "Regionalzüge auf Schnellfahrstrecken sind sehr gute Angebote! Man darf allerdings nicht das Bahnnetz in der Fläche vergessen. Hier wurden in der Vergangenheit viele Fehler gemacht.", gibt Timm Kretschmar von PRO BAHN zu Bedenken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die große Mehrheit der Fahrgäste vom neuen Angebot profitieren wird. Neue, größere Fahrzeuge und ein verbesserter Fahrplan werden hoffentlich noch mehr Menschen in die umweltfreundliche Bahn locken.

Es bleibt dann nur noch zu hoffen, dass es bei der Betriebsaufnahme nicht zu "Startschwierigkeiten" kommt.

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Stellv. Landesvorsitzender, Höchberger Straße 4, 97082 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Timm Kretschmar, Sachsen (b. Ansbach), Tel. 0172-1690461, E-mail: t.kretschmar@bayern.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Timm Kretschmar